Die niedrigste Wahlbeteiligung aller Zeiten in Essen

Essen. . Nur 45,2 Prozent der Essener Bürger gaben bei der Wahl am Sonntag ihre Stimme ab – es gab das übliche Süd-Nord-Gefälle. In Bredeney gab es eine Wahlbeteiligung von 63,3 Prozent, in Altendorf-Nord eine Wahlbeteiligung von 29,0 Prozent.

Es geht ein bisschen unter beim Geplänkel um die künftige Ratsmehrheit in Essen: Die schon 2009 mit 47,3 Prozent niedrigste Wahlbeteiligung der Stadtgeschichte bei Kommunalwahlen ist am Sonntag noch einmal unterboten worden: Diesmal fanden nur 45,2 Prozent der Bürger die Besetzung des Rathauses so wichtig, dass sie bereit waren, Zeit in das Ausfüllen eines Wahlzettels zu investieren.

Wie üblich gibt es ein extremes Süd-Nord-Gefälle: In Bredeney gingen noch 63,3 Prozent zur Wahl und auch der Wahlbezirk Stadtwald/Rellinghausen schaffte es mit 61,7 Prozent Beteiligung noch in die Abteilung „60 plus" - dann geht’s bergab und in Altendorf-Nord (29,0%) und Altenessen-Süd (29,5%) ist das untere Ende erreicht, wurde erstmals in Essen die 30-Prozent-Marke gerissen.

In einigen Essener Wahllokalen ging nicht mal jeder Fünfte wählen

DemokratieBetrachtet man die Ergebnisse einzelner Wahllokale, dann finden sich nördlich oder westlich der Innenstadt oder in Altenessen durchaus solche, wo eine „1“ die erste Ziffer bei der Angabe der Wahlbeteiligung ist. Das heißt, hier ging nicht mal jeder Fünfte wählen.

Von Rekorden wie in den politisierten 1970er Jahren kann man jedenfalls nur noch träumen. Am 4. Mai 1975 betrug die Beteiligung bei der Kommunalwahl in Essen 84,2 Prozent - soviel wie nie davor und schon gar nicht danach.