Essen. Beim vierten Essener Firmenlauf am 11. Juni werden 8000 Läufer starten. Dabei geht es nicht nur um Geschwindigkeit, sondern auch um die Unterstützung sozialer Projekte. Pate für alle Projekte ist der Schauspieler Henning Baum („Der letzte Bulle“).
Am 11. Juni ist es soweit, dann werden über 8000 Läufer beim vierten Essener Firmenlauf an den Start gehen. Die Vorbereitungen sind im Gange und in vielen Unternehmen trainieren die Teilnehmer, um für die 5,1 Kilometer lange Strecke gewappnet zu sein. Die Anstrengung macht aber nicht nur sportlich fit, sondern kann auch der guten Sache dienen: Wer die Strecke läuft, kann dies mit einer Spende verbinden. „Laufend helfen“ ist das Motto, unter dem vier soziale Projekte zusammengefasst sind, die Hilfe für ihre Arbeit erhoffen.
Da wäre der Carolinenhof, der therapeutisches Reiten in integrativen Gruppen anbietet und Kindern mit Handicap – über Sponsoren – die Teilnahme zu einem kostengünstigen Preis ermöglicht.
"Begleitung für Senioren"
Oder das Projekt „Große Last von kleinen Schultern nehmen“, das Kinder sterbender Eltern begleitet, weil gerade die Kinder angesichts der großen Sorgen und Nöte in den Familien eine enge Begleitung brauchen.
Die Wartelisten für den Lauf sind lang
Erstmals gehen beim Firmenlauf in diesem Jahr die Starter in zwei Teilnehmerfeldern an den Start – was eine Ausweitung auf 8000 Läufer möglich macht„Das Interesse ist weit größer“, so Lauf-Initiator Marc Böhme. 250 Firmen stehen auf der Warteliste und würden gern noch Teilnehmer melden. Allein der RWE-Konzern, der mit 720 Mitarbeitern startet, hat noch 80 Namen auf der Nachrückerliste.
Dann die Senioren ohne Angehörige, die ohne regelmäßige Besuche und Spaziergangs-Begleiter vereinsamen würden. Ohne das ehrenamtliche Engagement des „Mehrgenerationenhauses“ in Altendorf, das das Projekt „Begleitung für Senioren“ vorstellte, wären sie allein gelassen.
"Wir tun was wir können"
Und nicht zuletzt ist die Ehrenamtagentur selbst auf Helfer angewiesen. Als eines von zahlreichen Projekten stellte Agentur-Geschäftsführerin Janina Krüger „Tandem“ vor, bei dem Kinder und Jugendliche, die aus ihren Elternhäusern unzureichende Unterstützung erfahren, von Mentoren begleitet werden.
Pate für alle Projekte ist der Schauspieler Henning Baum, der für die Notwendigkeit gesellschaftlichen Engagements deutliche Worte fand: „Wir tun was wir können mit solchen Aktionen, aber die Gesellschaft kann sich nicht zurücklehnen und sagen: ,Ach, da kümmern sich ja Leute, da muss ich nichts mehr tun.‘“ Vielmehr müssten sich Starke um Schwache kümmern, „man könnte das für normal halten, aber es ist eben nicht mehr normal“.
Firmenlauf ist ein leichter Weg Spenden zu sammeln
Doch mit steigendem Hilfebedarf wächst auch der Finanzbedarf gemeinnütziger Einrichtungen. So betreut „Große Last von kleinen Schultern nehmen“ immer mehr Familien, weshalb nun eine neue Stelle für eine Heilpädagogin geschaffen wurde. Auf dem Konto von „Laufend helfen“ gingen für die vier Projekte bereits gut 10.000 Euro ein. Spitzenreiter bei den Spenden ist der Carolinenhof (7197 Euro), während die „Begleitung für Senioren“ erst 150 Euro für sich verbuchen kann – bislang.
Tim Geldmacher, Geschäftsmann und Vorstandsmitglied der Ehrenamt-Agentur, betont, wie leicht es sei, anlässlich des Firmenlaufs Spenden zu sammeln. „Wir sprechen zum Beispiel unsere Kunden und Lieferanten an und werben dafür. Die Bereitschaft ist groß.“ Und Hennig Baum ergänzt: „Es ist wichtig, dass Firmen das auch auf ihrer Agenda haben, denn es geht bei den vier Projekten um Probleme, die ganz elementar mit dem Funktionieren unserer Gesellschaft zu tun haben.“