Essen/Bottrop. . Begleitet von hunderten Rockern ist am Samstag der Präsident des Bottroper Bandido-Chapters in Essen beerdigt worden. Die Polizei zeigte mit einem großen Aufgebot Präsenz, berichtete aber von einem ruhigen Einsatz. Die Bandidos hätten sich an die Absprachen gehalten.

Mehrere hundert Rocker haben am Samstag Vormittag Abschied von Bandido „Schmidty“ genommen. Der Präsident des Bottroper Chapters war Anfang des Monats nach schwerer Krankheit im Alter von 52 Jahren gestorben. Die Polizei berichtet von bis zu 700 Trauergästen auf dem Gemeindefriedhof St. Michael an der Haus-Horl-Straße in Dellwig. Ein Sprecher der Bandidos war im Vorfeld noch von vier- bis fünfhundert Teilnehmern an der Beerdigung ausgegangen. Ein großer Teil der Gäste ist nach Angaben der Polizei mit Motorrädern zur Trauerfeier angereist. Anschließend habe sich die Trauerfeier nach Bottrop verlagert.

"Die Bandidos haben sich an die Absprachen gehalten", erklärte Michael Franz, Sprecher der federführenden Polizei Recklinghausen, am Nachmittag. Der Einsatz sei aus Sicht der Beamten ohne besondere Vorkommnisse verlaufen. "Hunderte Rocker mit Motorrädern und Kutten, das ist natürlich auffällig", erklärt Franz. Die Bandidos hätten sich aber unauffällig und ruhig verhalten. Am Sonntag trafen sich viele von ihnen erneut - aus freudigerem Anlass: Rund um das Vereinsheim an der Wüstenhöfer Straße im Stadtteil Bochold hatte das Chapter Essen zum Fat Mexican City-Meeting geladen. Auch hier war die Polizei mit einem großen Aufgebot vor Ort.

Vereinsheim im Oktober des vergangenen Jahres eröffnet

Die Gründung des Chapters Bottrop des Bandidos Motorcycle Club (MC) ist von den Rockern im Juli des vergangenen Jahres bekannt gegeben worden. Im Oktober eröffneten sie dann mit ihrem Unterstützer-Club Chicanos ein Vereinsheim an der Scharnhölzstraße. Nach eigenen Angaben zählen sie zusammen 20 Mitglieder.

Im Mai 2012 hatte sich in Bottrop ein Bandido, der dem Chapter Dinslaken angehörte, mit einer Pistole das Leben genommen. Auch zu seiner Beerdigung auf dem Bottroper Nord-Friedhof kamen damals hunderte Rocker aus ganz Europa zusammen, um ihm das letzte Geleit zu geben.

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