Essen. . Der Landesbetrieb Straßen.NRW verfüllt weiter den Schacht unter der Mittelspur der A40. Der Besitzer des maroden Bergbauschachts hüllt sich derweil in Schweigen. Und will nicht in die Öffentlichkeit gezerrt werden.

Wem gehört der alte Schacht unter der A40, in den der landeseigene Betrieb Straßen.NRW aktuell tonnenweise Spezialbeton verpresst? „Der Rechtsnachfolger des Bergwergbetreibers will unbekannt bleiben und nicht in die Öffentlichkeit gezerrt werden. Damit ist das dann auch für uns durch“, sagt Projektleiter Frank Theißing bei Straßen.NRW. Doch er weiß: „Dieser Wunsch ist kein Einzelfall.“

Es schlummerten noch hunderte Schächte un­term Revier, viele seien marode. Wo sie liegen, ist häufig nicht bekannt. „Wegen der Ewigkeitsschäden“, so Theißing. Schließlich wolle niemand freiwillig zur Rechenschaft und zur Kasse gezogen werden. Im Fall des A40-Schachtes habe sich der Rechtsnachfolger des früheren Bergwergbetreibers gemeldet, „als wir gerade Abfragen bei den Versorgungsbetrieben gemacht haben.“

Über Ostern Beton verpresst

Fürs Sanieren der Lärmschutzwände zwischen der Anschlussstelle Gelsenkirchen-Süd und dem Autobahndreieck Essen-Ost seien diese erforderlich. In Unterlagen der Bergbehörde waren im Vorfeld Hinweise auf einen Bergbauschacht aus dem Jahr 1847 aufgetaucht. Die Firma habe mitgeteilt, dass sich der Schacht im Bereich der A40 befinde. Theißing: „Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn wir diese Info nicht bekommen hätten.“

Bergbauschäden auf A40

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    Über Ostern wurden die ersten Tonnen Spezialbeton vom Schutzgerüst auf der A40 ins Erdreich verpresst. „Die Sole haben wir noch nicht erkundet, das steht in den nächsten Tagen noch an, dann wissen wir mehr“, so Theißing. Gut 14 Tage könnte das Verfüllen des alten Schurfschachts mit Namen „Joachim“ insgesamt dauern. Mitte dieser Woche will der Landesbetrieb sich dazu äußern.

    "Es wird sicher einige Staus geben"

    Für Staus sorgten die Arbeiten auf der A40 über Ostern nicht: „Es ist auf den Straßen ruhig geblieben. Die Menschen wissen Bescheid über die Sperrungen und umfahren den betroffenen Bereich“, so Polizei-Pressesprecher Peter Elke. Bis auf ei­nen Unfall am Samstag hatten seine Kollegen sperrungsbedingt nur wenig zu tun: Offenbar hatte ein Pkw-Fahrer einen Kleinwagen beim Spurwechsel direkt gegenüber der A40-Baustelle übersehen und ihn gerammt. Eine Person wurde dabei schwer verletzt.

    Durch die Sperrungen bedingte Störungen seien ab heute früh zu befürchten. Elke: „Unser Verkehrsdienst ist vermehrt mit Motorrädern unterwegs, um schnell zu reagieren, falls es zum Verkehrschaos kommen sollte.“ Auch bei der Autobahnpolizei wird mit stärkeren Belastungen rund um Essen gerechnet. „Es wird sicher einige Staus geben und noch mehr, wenn das Ende der Ferien näher rückt“, so ein Sprecher.

    A 40 bleibt gesperrt

    Auf der gesperrten A40 in Richtung Bochum wird auch am Ostermontag gearbeitet.Im Bild: Blick in Richtung Essen, ein Bohrer steht auf der Plattform über dem ehemaligen Schurfschacht mit Namen  Joachim.Foto: Kerstin Kokoska
    Auf der gesperrten A40 in Richtung Bochum wird auch am Ostermontag gearbeitet.Im Bild: Blick in Richtung Essen, ein Bohrer steht auf der Plattform über dem ehemaligen Schurfschacht mit Namen Joachim.Foto: Kerstin Kokoska © Essen
    Alles unter Kontrolle: Frank Theißing (l.), Projektleiter,   und sein Kollege von der DMT Jörg Mittrach, Sachverständiger AltbergbauFoto: Kerstin Kokoska
    Alles unter Kontrolle: Frank Theißing (l.), Projektleiter, und sein Kollege von der DMT Jörg Mittrach, Sachverständiger AltbergbauFoto: Kerstin Kokoska © Essen
    Blick in Richtung Essen.Geräteführer Ayhan Özcan bei der Arbeit auf der  Plattform über dem ehemaligen Schurfschacht  mit Namen  Joachim.
    Blick in Richtung Essen.Geräteführer Ayhan Özcan bei der Arbeit auf der Plattform über dem ehemaligen Schurfschacht mit Namen Joachim. © Essen
    Passanten auf der Fußgängerbrücke an der Huckarder Straße Foto: Kerstin Kokoska
    Passanten auf der Fußgängerbrücke an der Huckarder Straße Foto: Kerstin Kokoska © Essen
    Blick in Richtung Essen.Geräteführer Ayhan Özcan bei der Arbeit auf der  Plattform über dem ehemaligen Schurfschacht  mit Namen  Joachim.
    Blick in Richtung Essen.Geräteführer Ayhan Özcan bei der Arbeit auf der Plattform über dem ehemaligen Schurfschacht mit Namen Joachim. © Essen
    Blick in Richtung Essen.Geräteführer Ayhan Özcan bei der Arbeit auf der  Plattform über dem ehemaligen Schurfschacht  mit Namen  Joachim.
    Blick in Richtung Essen.Geräteführer Ayhan Özcan bei der Arbeit auf der Plattform über dem ehemaligen Schurfschacht mit Namen Joachim. © Essen
    Blick in Richtung Bochum, der Betonsilo steht direkt an der Huckarder StraßeFoto: Kerstin Kokoska
    Blick in Richtung Bochum, der Betonsilo steht direkt an der Huckarder StraßeFoto: Kerstin Kokoska © Essen
    Blick in Richtung Bochum, Arbeiten am Betonsilo.Foto: Kerstin Kokoska
    Blick in Richtung Bochum, Arbeiten am Betonsilo.Foto: Kerstin Kokoska © Essen
    Blick in Richtung Essen.Geräteführer Ayhan Özcan bei der Arbeit auf der  Plattform über dem ehemaligen Schurfschacht  mit Namen  Joachim.
    Blick in Richtung Essen.Geräteführer Ayhan Özcan bei der Arbeit auf der Plattform über dem ehemaligen Schurfschacht mit Namen Joachim. © Essen
    Technische Geräte an der Baustelle. Foto: Kerstin Kokoska
    Technische Geräte an der Baustelle. Foto: Kerstin Kokoska © Essen
    Blick in Richtung Bochum , die Baustelle verläuft direkt an der Huckarder Straße entlangFoto: Kerstin Kokoska
    Blick in Richtung Bochum , die Baustelle verläuft direkt an der Huckarder Straße entlangFoto: Kerstin Kokoska © Essen
    Blick in Richtung Essen auf die  die Fußgängerbrücke an der Huckarder Straße, Passanten schauen sich die gesperrte Autobahn A 40 an.Foto: Kerstin Kokoska
    Blick in Richtung Essen auf die die Fußgängerbrücke an der Huckarder Straße, Passanten schauen sich die gesperrte Autobahn A 40 an.Foto: Kerstin Kokoska © Essen
    Die gesperrte Huckarder Straße.Foto: Kokoska
    Die gesperrte Huckarder Straße.Foto: Kokoska © Essen
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