Essen. . Der neue Anmelde-Service im Internet für Eltern, die in Essen einen Betreuungsplatz für ihr Kind suchen, verzögert sich weiterhin. Eigentlich sollte der Online-Service, der in Düsseldorf Kita-Navigator heißt und schon seit 2011 funktioniert, in diesem Jahr in Essen an den Start gehen.

Eltern, die einen Betreuungsplatz für ihr Kind suchen, müssen weiterhin von Pontius zu Pilatus laufen und ihren Nachwuchs in allen Einrichtungen, die in Frage kommen, jeweils separat anmelden – in der Hoffnung, dass in einer der Kitas ein Platz frei wird. Ein zentrales Erfassungssystem, das online Vormerkungen registrieren könnte, kommt nicht vor 2015.

Vor genau einem Jahr beschloss der Rat der Stadt, ein solches zentrales Anmelde- und Vormerksystem für Kita-Plätze im Internet einzurichten – nach Düsseldorfer Vorbild: Dort können Väter und Mütter schon seit dem Jahr 2011 ihren Bedarf anmelden, sortiert nach Stadtteil, und Art und Umfang der gewünschten Betreuung für das Kind kann man auch anklicken. In Düsseldorf, heißt es, nutzen über 90 Prozent der Eltern diesen Service, der ausdrücklich kein Platzvergabe-System ist, sondern lediglich Vormerkungen registriert.

Ein Online-Vormerksystem macht „passgenauere Planung“ möglich, so formulierte es Anfang 2013 das Viererbündnis aus CDU, Grünen, FDP und EBB, das den entscheidenden Antrag auf den Weg brachte.

Einführung des Online-Anmeldesystems sei "ausgesprochen komplex"

Bereits im Herbst 2013 zeichnete sich ab: Ein elektronischer „Kita-Navigator“, so heißt der Service in Düsseldorf, wird zum kommenden Kindergartenjahr ab August 2014 noch nicht fertig sein. Die Einführung des Anmeldesystems sei „ausgesprochen komplex“, hieß es.

Jetzt hat die Stadt auf Anfrage bekannt gegeben, wann mit dem neuen Service zu rechnen ist: „Wir planen jetzt die Einführung des Systems zum Frühjahr 2015“, berichtet Michael Schreiber vom Jugendamt. „Verschiedene Entwicklungen“ hätten den Fortschritt weiter verzögert. So steht es auch in einer Beschlussvorlage für den Jugendhilfeausschuss, der sich in der kommenden Woche mit dem Thema beschäftigt.

Im Land NRW ist zuletzt ein Neu-Entwurf des Kinderbildungsgesetzes „Kibiz“ verabschiedet worden – darin ist ausdrücklich vermerkt, dass sich Kita-Träger in einer Kommune, die ein zentrales Online-Vormerksystem einführt, ausdrücklich daran beteiligen müssen. „Diesen Gesetzestext mussten wir zum Beispiel noch abwarten“, berichtet Schreiber. Andere Gründe für die weitere Verzögerung: „Viele Städte planen ein ähnliches Angebot, die Nachfrage ist hoch.“ Entsprechend spät habe es Angebote der Hersteller der entsprechenden Computer-Software gegeben. Nachdem sich Vertreter des Essener Jugendamtes den „Navigator“ live und in Farbe in Düsseldorf angeschaut haben, hat es zuletzt im Februar eine Präsentation eines vergleichbaren Produktes in Essen gegeben.