Essen. Trotz des für die Kommunen teuren Tarifabschlusses bei den Erziehern hat die Stadt Essen eine weitere Erhöhung der Kita-Elternbeiträge ausgeschlossen. Bis Ende des Jahres kommen auf die Stadt 140 000 Euro an zusätzlichen Personalkosten zu, 2010 werden es noch einmal 900 000 Euro sein.

Der Sozialdezernent der Stadt Essen Peter Renzel verspricht den Eltern stabile Beiträge.
Der Sozialdezernent der Stadt Essen Peter Renzel verspricht den Eltern stabile Beiträge. © waz

„Es wird keine zusätzliche finanzielle Belastung der Eltern geben”, versicherte Sozialdezernent Peter Renzel. Allein die erwarteten Mehrkosten durch die ausgehandelten Einkommenszuwächse belaufen sich in Essen bis Ende des kommenden Jahres auf über eine Million Euro. Der Tarifabschluss betrifft rund 760 Mitarbeiter in den 47 kommunalen Kindertagesstätten sowie in Heimen und Sozialeinrichtungen. Bis Ende des Jahres kommen auf die Stadt 140 000 Euro an zusätzlichen Personalkosten zu, 2010 werden es noch einmal 900 000 Euro sein. Die Beträge müssen durch Umschichtungen im laufenden Haushalt bereitgestellt bzw. in den kommenden Etatberatungen berücksichtigt werden. In welcher Höhe der künftig verbesserte Gesundheitsschutz in Kitas etwa durch andere Stühle für die Erzieher zu Buche schlagen wird, vermochte Renzel am Tag nach der Tarifeinigung noch nicht zu beziffern.

Erleichterung nach Ende des Arbeitskampfes

Die Politik reagierte mit Erleichterung auf das Ende des seit Mitte Mai tobenden Arbeitskampfes. Viele Eltern hatten verärgert auf den Kita-Streik reagiert und eine Erstattung ihrer Betreuungskosten gefordert. Dies war der überschuldeten Stadt Essen jedoch von der Bezirksregierung untersagt worden. Die nun getroffene Tarifvereinbarung führe „zu einer Verbesserung der Gesamtsituation”, lobt CDU-Oberbürgermeisterkandidat Franz-Josef Britz. SPD-Gegenkandidat Reinhard Paß sprach von einer „dringend notwendigen Entscheidung”, kritisierte jedoch die „Hinhaltetaktik der öffentlichen Verhandlungspartner”.