Essen. . So sieht das aus, wenn das Revier das Revier sammelt: Etwa 500 Sammler besuchten am Donnerstag die Panini-Tauschbörsen in der WAZ-Zentralredaktion. Schon fast magisch scheinen die Momente, in denen die Bildchen die Besitzer wechseln. Was diese am Album schätzen.

„Hat jemand vielleicht die 47? Oder die 73?“, wirft Dominik Scheerer in die Runde. Die Szenen, die sich am Donnerstag in den Räumlichkeiten der WAZ-Zentralredaktion abspielen, erinnern irgendwie an die großen Pausen zu Zeiten von Fußballwelt- oder Europameisterschaften. Zwar trifft man hier weniger auf Schüler, aber dafür - über den Tag verteilt - auf rund 500 Erwachsene, deren Lachen von strahlenden Kinderaugen kaum zu unterscheiden ist. Vor den Erwachsenen liegen handgeschriebene Listen mit Nummern, aufgeteilt in „Doppelte“ und „Fehlende“ sowie Stapel von Panini-Bildchen des Sammelheftes „Revier sammelt Revier“. Zweifellos: Die große WAZ-Tauschbörse bringt die Panini-Freunde schnell und unkompliziert zusammen und entpuppt sich zudem als eine heitere, aber auch sehr erfolgreiche Veranstaltung für die fleißigen Sammler. Schon fast magisch scheinen die Momente, in denen die Bildchen die Besitzer wechseln.

Dominik Scheerer fehlten am Morgen noch 80 Klebebildchen; rund eine Stunde später sind es nur noch 17. „Diese Tauschbörse hat sich mehr als gelohnt. Eine super Idee!“, freut sich der 29-Jährige. Von klein auf habe er natürlich auch die Fußballbildchen gesammelt, aber das „Revier sammelt Revier“-Heft sei noch mal etwas ganz Besonderes und ein „Muss“ für Ruhrgebietler. Man könne sich mit vielen Dingen identifizieren, findet Scheerer. „Außerdem habe ich noch eine ganze Menge über das Revier erfahren. Als ich den Sticker von der Großskulptur Tiger & Turtle in Duisburg in der Hand hatte, war für mich klar, dass ich da unbedingt mal hin muss“, gerät Scheerer schon fast ein wenig ins Schwärmen, wenn es um das Revier-Sammelalbum geht.

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Ebenfalls vom Revier-Panini-Virus befallen sind Gertrud und Heinrich Kuzniarek. „Wir haben drei Hefte. Eins für uns und zwei für unsere Enkelkinder“, erzählt Gertrud Kuzniarek. Dieses Aufreißen der Tütchen, das Sammeln, das Einkleben und das Tauschen – all das wecke bei der 80-Jährigen Kindheitserinnerungen: „Ich habe schon gesammelt, als es die Panini-Alben noch gar nicht gab. Vor dem Krieg habe ich die Bildchen für die Eckstein-Alben gesammelt.“ Komplett voll sind ihre drei Revier-Alben jetzt zwar noch nicht, aber nach dem Besuch der Tauschbörse sind die Lücken schon deutlich weniger geworden.

Über ein vollständiges Album mit 288 Stickern kann sich dagegen nun Peter Wüstermann freuen. Die fehlenden 30 Sticker konnte der 74-Jährige am Mittag alle einkleben. „Jetzt habe ich allerdings noch rund 100 Bildchen über“, so Wüstermann. Wahrscheinlich wird er diesen dicken Packen einfach in der Redaktion liegen lassen – immerhin findet am Nachmittag noch eine weitere zweistündige Tauschbörse statt.