Essen. . Das Elisabeth-Krankenhaus in Essen-Huttrop und St. Josef in Kupferdreh arbeiten künftig zusammen. Einzelne Kliniken können kaum noch wirtschaftlich bestehen, zumal sie der Konkurrenz großer Ketten ausgesetzt sind. Das Elisabeth-Krankenhaus war als einziges Haus in Essen noch mit keinem verbandelt.
Das Elisabeth-Krankenhaus in Huttrop und die Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel stehen vor einer Fusion: Wie die Gesellschafter beider Häuser jetzt beschlossen, wollen sie zukünftig als gemeinsames Unternehmen arbeiten. Bereits vor diesem Zusammenschluss gab es in Essen kein Krankenhaus mehr, das allein wirtschaftlich arbeiten konnte.
Alle 15 Kliniken und Facheinrichtungen arbeiten in verschiedensten Verbünden, um Kosten zu sparen und ihr medizinisches Angebot möglichst breit aufstellen zu können. Mit dem jüngsten Zusammenschluss gehen in Essen jedoch erstmals zwei bestehende Verbünde zusammen.
Die in Kupferdreh ansässigen Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel betreiben neben dem dortigen St. Josef-Krankenhaus in Hattingen das St. Elisabeth-Krankenhaus und übernahmen erst im Februar vergangenen Jahres die Heidhauser Sucht-Fachklinik Kamillushaus, nachdem die Kamillianer-Patres den Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben hatten.
Mit dem Elisabeth-Krankenhaus in Trägerschaft der Contilia GmbH kommt nun ein gewichtiger Partner hinzu. Die Contilia betreibt auch das St. Marien-Krankenhaus in Mülheim und baut seit Jahren ihre Kompetenzzentren aus. Dazu zählen etwa die Früh- und Neugeborenen-Medizin und nicht zuletzt die Geburtsklinik, die mit 2053 Geburten 2013 zu den stärksten in ganz Nordrhein-Westfalen zählt. Letztere dürfte für die Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel, die in Essen keine geburtshilfliche Abteilung haben, eine besonders sinnvolle Ergänzung sein.
Beide Verbünde betreiben darüber hinaus Senioren-Einrichtungen in Essen. Hier gibt es – mit der Contilia-Akademie für Aus-, Fort- und Weiterbildung für Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen – schon eine Kooperation der Träger.
In einer ersten Stellungnahme betonten Contilia und Kath. Kliniken Ruhrhalbinsel die Umbruchphase, in der sich die Gesundheits- wirtschaft in Deutschland befinden und die Erwartungen der Bürger an eine hohe Qualität in der pflegerischen und medizinischen Leistung von Krankenhäusern.
Darüber hinaus wächst der Druck durch große Klinik-Ketten. So betreibt die Helios-Kette bundesweit mehr als 70 Häuser und hat – mit Kliniken in Oberhausen, Duisburg und Bochum – längst auch im Ruhrgebiet Fuß gefasst. Eine Markt-Position, die auch kleinere Häuser und Verbünde immer stärker zu spüren bekommen.