Essen. Das Folkwang-Museum widmet dem Chanel-Chefdesigner Karl Lagerfeld eine große Ausstellung. Zur Eröffnung an diesem Freitag kommt „Karl der Große“ selbst nach Essen. Die Ausstellung „Parallele Gegensätze“, Kulturereignis des Jahres, läuft vom 15. Februar bis 11. Mai.
Er ist eine Ikone, Zar der Modeschöpfer, berühmtester Deutscher in Paris. Noch gut 30 Stunden, dann wird Karl Lagerfeld in Essen Hof halten - und unter flackerndem Blitzlicht und entzückten Blicken das Folkwang-Museum adeln. „Parallele Gegensätze“ heißt die große Lagerfeld-Ausstellung, die vom 15. Februar bis 11. Mai dort zu sehen sein wird - das Kulturereignis dieses Jahres.
Am Mittwoch herrscht in den hellen Hallen des Chipperfield-Baus ein wuseliges Treiben. Ein Heer von Elektrikern und Monteuren, Restauratoren und Kuratoren legt Hand an - professionell, konzentriert und behutsam. Hand an eingerahmte Werbeplakate und großformatige Fotografien, Daguerreotypien und kostbare Bildbände.
Chanel schickte Spezialistin nach Essen
Die meisten tragen weiße Handschuhe, Akkuschrauber brummen leise vor sich hin, Haken für Haken versinken in weißer Wand. Hoch droben auf fahrbarer Hebebühne schaffen Elektriker filigrane Lichtinstallationen. Die Zeit drängt, und immer noch wird wertvolle Fracht aus Paris herbeigesehnt. „Wir warten auf die Chanel-Zeichnungen“, sagt Pressereferentin Anna Littmann.
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In den sieben Haute-Couture-Kreationen aus Lagerfelds aktueller Herbst-Winter-Kollektion stecken bis zu 12.000 Arbeitsstunden. Um die geschneiderte Pracht in absoluter Perfektion darbieten zu können, schickte das Haus Chanel am Dienstag eigens eine Spezialistin von der Seine an die Ruhr. „Die Zusammenarbeit war spannend“, sagt Restauratorin Friedrike Breder. Am Ausgang fühlt sich der Paris-Kenner wie in Lagerfelds „7L“- Buchladen in der Rue de Lille. „Die Leuchten, die Regale - alles so wie Lagerfeld es vorgegeben hat“, schwärmt Anna Littmann.