Essen. . Endlich mal gute Nachrichten von der „Problemlinie“ der S-Bahn Rhein-Ruhr: Die Bahn hat ihre Schwierigkeiten auf der Strecke der S6 besser im Griff als im letzten Quartal 2013. Die Züge sind pünktlich wie lange nicht. In den Sommerferien fällt die S6 im Essener Süden aber wieder wochenlang aus.
Im letzten Quartal 2013 litten die Fahrgäste der S6 unter chronischen Verspätungen auf der Linie. Eine Pannenserie und Defekte an den 30 Jahre alten S-Bahnen bremsten die wichtigste ÖPNV-Verbindung zwischen Stadtsüden und Hauptbahnhof aus. Die gute Nachricht für Pendler und die DB Regio AG: Im Januar verkehrten die Züge zwischen Essen und Köln so pünktlich wie lange nicht mehr: Während im Herbst zeitweise nur noch 80 Prozent der Bahnen pünktlich waren (bis zu fünf Minuten Verspätung), meldet Bahnsprecher Dirk Pohlmann auf Nachfrage eine Quote von etwa 95 Prozent im Januar. In der ersten Februar-Woche seien immerhin 93 Prozent der Bahnen pünktlich gewesen.
Zum Vergleich: Im Jahresdurchschnitt 2013 verkehrten auf der Strecke lediglich 91,96 Prozent der Züge fahrplanmäßig.
Der Start ins neue Jahr wäre ohne mehrere Ausfälle durch einen Schienenbruch, Kabeldiebstähle und die Bombenentschärfung in Kettwig sogar noch besser ausgefallen. „Einen Tick zuverlässiger“, so Pohlmann, sei die S6 momentan, „weil wir jeden Störfall ausgewertet haben und versuchen, uns auf Defekte an den Zügen noch besser vorzubereiten. Der milde Winter spielt uns natürlich auch in die Karten.“
Bahn plant Gleiserneuerung zwischen Essen-Werden und Ratingen
In den Sommerferien will die DB die Strecke weiter sanieren und zwischen Ratingen und Essen-Werden Gleise austauschen. Wann genau die S6 dann pausiert und Busse auf der Strecke fahren, verkündet die Bahn heute auf ihrer Pressekonferenz zu all ihren Baustellen 2014 in NRW.
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Die S 6 hat die ältesten Züge aller S-Bahnen in NRW, ihre Loks (Baureihe 143) wurden zwischen 1984 und 1990 gebaut – etwa für die Reichsbahn der DDR. Im Dezember 2014 aber soll die S6 in Fahrt kommen: Ab dann werden auf der Linie S5/S8 (Dortmund-Hagen-M’gladbach) 28 neue Züge eingesetzt. Und die dort bislang verkehrenden, wenige Jahre alten Triebwagen lösen die x-Wagen der S6 ab.
Zwischen Essen und Köln legt die S6 im Gebiet von VRR und VRS 97 km zurück. Auf der Strecke hält sie an 35 Stationen. 2012 hatte die S6 etwa 23 Millionen Passagiere, so viele Fahrgäste haben bei der S-Bahn Rhein-Ruhr nur S1 und S8 (Hagen-Mönchengladbach). Zwischen Essen und Ratingen registriert die Bahn an Schultagen etwa 17.000 Passagiere.