Essen. . „Ich habe mein Auto verloren“, sagt Ulrich S. Am vergangenen Samstag hat der 57-jährige Angestellte den Toyota GT 86 geparkt, aber er weiß nicht mehr, in welchem Stadtteil, geschweige denn in welcher Straße. Der Essener setzt jetzt darauf, dass sich Menschen melden, die den Sportwagen gesehen haben.
Seit einer Woche fährt Ulrich S. Leihwagen - unfreiwillig. Am vergangenen Samstag, am 1. Februar, hat der 57-jährige Angestellte seinen eigenen Wagen, einen Toyota GT 86, letztmals gesehen. Seitdem vermisst S. den Sportwagen - und ihm fehlt jede Idee, an welcher Stelle in Essen der wohl abgestellt sein könnte. Es gibt eine filmische Vorlage, an die S.’s Geschichte erinnert, den Klamauk-Streifen „Ey Mann, wo ist mein Auto?“ Für den 57-Jährigen aber ist es bitterer Ernst. "Ich habe mein Auto verloren", bittet der Essener um Hilfe.
Wenn ich zurück nach Hause will, stelle ich das Navi an
S. hat am vergangenen Samstag am späten Nachmittag ein Gespräch mit einer Bekannten, wie er erzählt, das ihn verstört und emotional sehr mitgenommen habe. Danach setzt er sich in seinen Toyota und streift ziellos durch Essen, durch die Stadt, in der der gebürtige Herner erst seit einem Jahr lebt, in der er sich noch nicht so auskennt, als wäre es seine. In seinen Erzählungen klingt es, als habe S. beim Cruisen durch die Stadt das Gefühl für Zeit und Raum verloren.
Wenn ich zurück nach Hause will, stelle ich einfach das Navi an, denkt sich S. Plötzlich, es muss irgendwann zwischen 20 und 22 Uhr gewesen sein, hört S. einen Knall: Reifenschaden. Noch immer aufgewühlt denkt er sich: Lieber parkst du den Wagen am Straßenrand, per Taxi lässt sich der 57-Jährige dann zu seiner Wohnung an die Dinnendahlstraße nach Huttrop bringen. Zehn, vielleicht 15 Minuten, könnte die Fahrt gedauert haben, schätzt S. Am Sonntagmorgen will er seinen Toyota abholen. Doch daraus wird nichts. S. kann sich nicht mehr erinnern, wo der Wagen steht, nicht an eine Straße, nicht an einen Stadtteil, nicht an ein markantes Gebäude. Essen ist groß.
„Ferrari-rot“, Baujahr 2013, Kennzeichen E-US 9557
Einer der „Fehler“, die S. begangen hat: „Ich habe wohl sauber in einer Parklücke geparkt.“ Deshalb haben die Behörden auch keine Erkenntnisse über den Verbleib des Autos. Bei der Taxi-Zentrale bleibt seine Recherche erfolglos. An die Polizei habe er sich in der vergangenen Woche gewandt, die aber habe abgewunken, schließlich sei in diesem Fall keine „Gefahr im Verzug“. Auch bei der Stadt ist S. vorstellig geworden: Das Ordnungsamt, die Straßenreinigung - „sie müssten ja nicht unbedingt suchen, aber sie könnten ja mal die Augen aufhalten. Ich hatte auf mehr Bereitschaft gehofft“, sagt der 57-Jährige, dem der Vorfall alles andere als angenehm ist. Selbst die Deutsche Post hat S. kontaktiert, erzählt er: Deren Zusteller könnten ja...
Ein öffentlicher Aufruf könnte noch eine Chance sein: „Ferrari-rot“, beschreibt S. die Farbe seines Toyota GT 86, Baujahr 2013, ein kleiner Heckspoiler ziert den zweitürigen, auffälligen Sportwagen, E-US 9557 ist das Kennzeichen und vorne rechts müsste der Wagen einen Reifenschaden aufweisen. Wer den Wagen sieht, kann sich mit Angabe des Standortes und der persönlichen Kontaktdaten per E-Mail an die Redaktion wenden. Ulrich S. hofft auf Feedback, dass sein Handy zeitnah schellt und dass er dann die frohe Nachricht vernimmt: Mann, da ist dein Auto.