Essen. Sozialdezernent Peter Renzel will die Essener Trinkerszene ausgerechnet mit Alkohol in den Griff bekommen. Das Amsterdamer Modell, das auf manchen wie Hohn wirken mag, zeugt von Realitätssinn. Und Essen hat bereits gute Erfahrungen mit kontrolliertem Trinken gesammelt. Ein Kommentar.

Alkoholabhängige erhalten als Lohn für ihre Arbeit ausgerechnet Alkohol. Auf manchen mag das, was Essens Sozialdezernent Peter Renzel plant, wie Hohn wirken. Aber das Modell aus Amsterdam hat eine Chance verdient. Es zeugt nämlich von einer großen Portion Realitätssinn:

Jede Idee, die die Trinker- und Drogenszene nicht weiter an den Rand der Gesellschaft drängt, ist es wert. Gute Erfahrungen mit dem kontrollierten Trinken hat Essen bereits im Café der Suchthilfe gesammelt. Dort dürfen Drogenabhängige seit 2013 auch leichte Alkoholika konsumieren, die sie vorher eben vor der Tür getrunken haben. Warum also nicht auch Putzen für Bier.