Essen. In der Silvesternacht ist ein 40-jähriger Feuerwehrmann aus Essen während eines Einsatzes von einem Böller im Gesicht verletzt worden. Ordnungsdezernent Christian Kromberg droht nach dem Vorfall: Im schlimmsten Fall soll sich die Feuerwehr zurück ziehen. Das sagen unsere Leser zu dem Fall.

Der 40-jährige freiwillige Feuerwehrmann war im Einsatz, um zu helfen, arbeitete als Maschinist am Feuerwehrwagen, während seine Kollegen in Essen einen Brand löschten. Doch dann traf ihn ein Feuerwerkskörper im Gesicht. Der Mann erlitt einen Nasenbeinbruch und ein Knalltrauma.

Essens Ordnungsdezernent kündigte darauf hin drastische Konsequenzen an: "Notfalls ziehen wir uns zurück“, sagte Christian Kromberg. „Dann brennt die Bude eben ab.“ Es könne nicht sein, dass Feuerwehrleute, die ihr Leben oft genug von Berufs wegen für andere aufs Spiel setzen, zusätzlich gefährdet werden.

Das Echo auf diese Aussagen des Dezernenten ist gewaltig. Unsere Leser diskutierten unter anderem, ob ein Rückzug der Feuerwehr überhaupt möglich sei. So schieb Nutzer "mar.go": "Bei allem Respekt für Sie und Ihre Feuerwehrleute, Herr Kromberg, aber es sind nicht die Verletzten oder sonst wie Hilfsbedürftigen, die ihre Retter attackieren, sondern ein Haufen betrunkener Subjekte, die auf alles eindreschen, was ihnen in den Weg kommt."

Wenn die Feuerwehr nicht helfe, könne sie an Ansehen verlieren

Und Nutzer "rolfdinkler" meint: "Einfach nicht löschen! Das ist keine Lösung für das Fehlverhalten einiger Panneköppe!! Vielleicht sollte man weniger an guten Polizeikräften sparen und für mehr Polizeipräsenz sorgen! Denn es ist schon richtig, dass die Feuerwehr ungestört arbeiten können muss."

"Soll man die unschuldigen Hilfebedürftigen für das asoziale Verhalten Anderer strafen?" fragt Nutzer "Ex-Leser" und meint: "Da verliert die Feuerwehr richtig an Ansehen."

Auf Unverständnis stößt vor allem das Handeln des oder der Täter, die den Böller auf den Feuerwehrmann warfen. "Kann ja nicht angehen, dass Menschen, die -ehrenamtlich auch noch!- auf ihre Freizeit verzichten und losziehen, um Menschen in Not zu helfen, zum Dank noch attackiert werden!", schreibt "Ar Zu" via Facebook.

Und Leser "Blecheule" kommentiert: "Mich schockiert eher, wie die Menschen in good old germany verrohen. Wie kann man denn Böller und Raketen auf Polizei, Feuerwehr oder Krankenwagen schießen? Einfach unglaublich und erschreckend."

Freiwilliger Feuerwehrmann quittiert Silvester bewusst den Dienst

Wird den Feuerwehrleuten noch genügend Respekt entgegen gebracht? Nein, findet Nutzer "CARiverPlate". Er schreibt: "Und das nur alles, weil unsere Gesellschaft immer respekt- und verantwortungsloser wird und immer mehr Leute meinen, an Silvester und auch in Fußballstadien und auf Demos herrsche Anarchie." Und "stephanmg" kommentiert: "Wir leben in einer Gesellschaft, in der jeder die eigene Verantwortung auf den Staat schiebt. Von 24-Stunden-Kindergarten bis Ganztagsbetreuung. Früher hätte es innerhalb einer Gruppe eine Selbstregulierung gegeben, heutzutage schaut man entweder als Bürger zu oder lieber verschämt weg."

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Welche Folgen hat die Gewalt gegen Feuerwehrleute? Zum Beispiel diese berichtet Leser "KritischeMeinung": "Ich bin bei der Freiwilligen Feuerwehr und ich lese jedes Jahr diese Gewalttaten gegen ehrenamtliche Helfer und kenne auch Freunde, denen das widerfahren ist. Seitdem quittiere ich bei solchen Veranstaltungen den Dienst."

Auch über ein Verbot von Feuerwerkskörpern diskutieren unsere Nutzer. So meint Claudia Laqua via Facebook: "Ein Feuerwerksverbot hat viele Vorteile. Es schont Umwelt, Geldbeutel und die Ohren vieler Tiere." Und Nutzer "pp-pacman" kommentiert: "Ich persönlich wäre dazu bereit, mal den Jahreswechsel ohne Alkohol und Feuerwerk zu feiern und den Feuerwehrleuten ihre Arbeit zu erleichtern."