Essen-Rüttenscheid. . Der fulminante Start der Motorshow mit einem Besucherplus von zehn Prozent am ersten Wochenende kommt im Rüttenscheider Hotelgewerbe kaum an: Autofans buchen – und stornieren – immer spontaner, so die Klage.
Trotz des fulminanten Starts mit 125.000 Autofans und zehn Prozent Besucherplus am ersten Wochenende: Viele Rüttenscheider Hoteliers hatten während der Essen Motor Show auf eine bessere und vor allem langfristig planbare Auslastung gehofft. Gut möglich, dass die gewachsene Konkurrenz auf dem Hotel-Markt in Essen nun deutlich spürbar wird.
„Die Messe ist sehr wichtig für uns, hat aber in den vergangenen Jahren stark nachgelassen was die Buchungen angeht“, sagt etwa Markus Leffler, Verkaufsleiter im Best Western Hotel an der Müller-Breslau-Straße. „Die Besucher buchen sich immer kurzfristiger ein. Dass wir während der Messe noch freie Zimmer haben, wäre früher kaum denkbar gewesen“, so Leffler, der mit einer Auslastung von 80 bis 90 Prozent aber immer noch zufrieden ist.
Viele Tagesgäste
Anders als bei Fachmessen wie der E-World oder der Schweißen und Schneiden sei die Motorshow auch keine Messe, bei der sich die Hotels erlauben könnten, an der Preisschraube zu drehen. Ein Grund dafür könne nach Einschätzung Lefflers auch der Wandel der Motorshow zur Tuning-Messe sein. Viele Besucher kämen für einen Tag angereist, ohne zwingend eine Übernachtung einzuplanen. Das bestätigt auch Messe-Sprecherin Gabriele von Graes: „Wir beobachten, dass viele Motorshow-Besucher aus den Nachbarländern und ganz Deutschland früh morgens ankommen und abends mit dem Auto wieder abreisen.“
Im Mercure-Hotel an der Bismarckstraße hat man ähnliche Erfahrungen wie im Best Western gemacht. „Zum Start-Wochenende waren wir komplett ausgebucht, an den Folgetagen hatten wir mitunter noch 20 Zimmer frei. Das Phänomen, dass Gäste zwei bis drei Tage vor Ankunft buchen oder wahlweise stornieren, beobachten wir schon das ganze Jahr“, sagt eine Sprecherin, die diese Spontaneität nicht zuletzt auch auf verbesserte Transparenz im Internet zurückführt. Kunden würden oft per SMS informiert, wenn in der näheren Umgebung ein Zimmer günstiger zu haben ist, und buchten dann um. Das treffe vor allem für Besuchermessen wie eben die Motorshow zu.
Besucherplus im Atlantic Congress Hotel
Auch Mohammad Ebrahimi, der mit dem Brunnen- und dem Alma-Hotel zwei vergleichsweise familiäre Hotels führt, kann sich an bessere Jahre erinnern. „Früher waren im Voraus alle Zimmer ausgebucht. Das ist nun anders und ich weiß auch von Kollegen, dass sie noch freie Kapazitäten haben.“
Anders im Atlantic Congress Hotel, dem direkten Messe-Nachbarn, der vor allem Aussteller beherbergt: „Wir können im Vergleich zum Vorjahr bereits ein leichtes Plus verzeichnen. Ein großer Unterschied ist auch, dass wir tagsüber mehr Laufkundschaft verzeichnen“, sagt Frank Hartmann, stellvertretender Hotel-Direktor.