Essen/Düsseldorf. Der Essener Immobilienentwickler mfi erwägt einen Umzug nach Düsseldorf. Das Unternehmen räumt Vorgespräche ein. Entscheidungen aber seien noch nicht gefallen. Angeblich geht es um die Nähe zum Flughafen. Möglicherweise spielt aber auch das bessere Image Düsseldorfs eine Rolle.
Der Essener Immobilienentwickler mfi erwägt einen Umzug nach Düsseldorf. Das bestätigte ein Sprecher des Unternehmens der WAZ. „Es sind allerdings noch keine Entscheidungen gefallen“, heißt es aus der Unternehmenszentrale an der Bamlerstraße in Altenessen. Eine entsprechende Erfolgsmeldung der „Rheinischen Post“ sei deshalb voreilig und erwecke einen falschen Eindruck, so der Sprecher. Richtig sei aber, dass man in der Landeshauptstadt Vorgespräche über ein geeignetes Grundstück führe, das möglichst nah am Flughafen liegen soll. Das 1987 von Roger R. Weiss gegründete Unternehmen ist spezialisiert auf Entwicklung und Betrieb von Einkaufszentren und hat bundesweit 600 Mitarbeiter, darunter 200 in der Essener Zentrale.
Nach Erkenntnissen der Essener Wirtschaftsförderung steckt hinter den Umzugsplänen das Drängen des neuen mfi-Haupteigners, der französischen Immobiliengruppe Unibail-Rodamco mit Sitz in Paris. „Die Flughafennähe soll dabei in der Tat ausschlaggebend gewesen sein“, sagt Sprecherin Claudia Peters.
Essener Norden zu abgelegen
Der Standort im Essener Norden sei angeblich zu abgelegen, die Staus auf der A52 und die jüngste dreimonatige Vollsperrung hätten die Karten für Düsseldorf weiter verbessert. Ob dies wirklich zutrifft oder in Wahrheit das aus Pariser Sicht womöglich bessere Image Düsseldorfs eine gewichtige Rolle spielt, ließ sich am Montag nicht abschließend klären.
Tatsache ist: In Essen gibt es vor allem entlang der A 52 Standorte, die kürzere Fahrzeiten zum Flughafen ermöglichen als etwa mancher Standort im Düsseldorfer Süden. Ob Grundstücke überhaupt verfügbar sind, ist angesichts der Knappheit von Gewerbeflächen in der Essener Südhälfte allerdings eine andere Frage. Bei der Essener Wirtschaftsförderung scheint man den Fall jedenfalls fast schon abgeschlossen zu haben und davon auszugehen, dass sich mfi über kurz oder lang verabschiedet. Von konkreten Initiativen, das Unternehmen in Essen zu halten, wisse sie derzeit nichts, so Peters.