Essen. . Orkantief Christian hat in Gelsenkirchen zwei Menschenleben gefordert: Ein Baum erschlug in Gelsenkirchen einen Erwachsenen und ein Kind, die in einem Auto mit Essener Kennzeichen unterwegs waren. In Essen war die Feuerwehr im Dauereinsatz, die Folgen des Sturms bremsten mehrere Linien der Evag aus.

Das Sturmtief "Christian" hat an der Stadtgrenzen zwischen Essen und Gelsenkirchen zwei Todesopfer gefordert: Nach den Berichten von Polizei und Feuerwehr haben die Orkanböen am Montagmittag um kurz nach 12 Uhr einen etwa 25 Meter hohen Baum auf der Nienhausen Straße in Gelsenkirchen-Feldmark zum Umstürzen gebracht. Der Baum krachte auf einen Wagen mit Essener Kennzeichen. Bei dem tragischen Unglück kamen der Fahrer (39) und ein minderjähriges Mädchen Kind ums Leben. Ein Junge (8) und ein weiteres Mädchen (11) werden leichter verletzt. Die Überlebenden sind schwer traumatisiert.

Mit schwerem Gerät versuchten die Rettungsmannschaften, die Opfer aus dem völlig demolierten VW Golf zu befreien. „Wer genau die Insassen sind“, sagte Thorsten Sziesze, Polizeisprecher in Gelsenkirchen, „und ob sie miteinander verwandt sind, steht derzeit noch nicht fest.“

Zu dem Einsatz war auch der Hilfeleistungszug der Wache 1 geeilt. Für den Rettungseinsatz und die Bergung war auch die Strecke der Straßenbahnlinie 107 für Stunden gesperrt.

Evag meldet zahlreiche Störungen

Auf dem Essener Stadtgebiet waren bis 14 Uhr keine Verletzten zu beklagen. Die Feuerwehr war ab etwa 11 Uhr dennoch im Dauereinsatz, vor allem südlich der Autobahn 40. Wachabteilungsleiterin Susanne Klatt Essen berichtete von 68 Einsätzen: "Wir mussten vor allem Bäume und Äste von Straßen und Autos schaffen." Die Windböen hätten auch auf mehreren Gebäuden Dachziegel gelöst. Größere Sachschäden registrierte die Leitstelle bis zum frühen Nachmittag nicht.

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Dafür bremsten die Sturmschäden weitere Linien der Evag aus:

Auf der Linie der U17 verursachte Laub auf den Schienen zwischen Planckstraße und Endhaltestelle Margarethenhöhe Stellwerksstörung. Zwischen den Stationen setzte die Evag bis etwa 13.30 Uhr Busse ein.

"Auf der Altendorfer Straße war außerdem in Höhe der Wüstenhöfer Straße ein Baum in die Oberleitung der Straßenbahn gekracht", berichtet Evag-Sprecher Olaf Frei. Das brachte den Fahrplan der Linien 103 und 105 bis zum frühen Nachmittag durcheinander.

Stellwerkstörungen behinderten zwischenzeitlich auch den Betrieb der Linie U11 in Gelsenkirchen auf der Buerer Straße.

Ein Unfall verursachte auf dem Weg der Straßenbahnlinie 109 außerdem Behinderungen an der Schwanenbuschstraße.

Die Busse der Linien 155 und 141 mussten am Mittag wegen eines umgestürzten Baum an der Kampmannbrücke zwischen Heisingen und Kupferdreh einen Umweg über den fahren. Ein Baum war nach Informationen von Evag-Sprecher Frei auf eine Ampelanlage gekippt und hatte diese schwer beschädigt. Zudem habe ein Statiker prüfen müssen, ob die Brücke noch befahrbar ist. Seit dem frühen Nachmittag verkehren die Busse aber wieder auf der vorgesehen Strecke über die Brücke.

Die Evag informiert online über weitere Störungen im Betriebsablauf. (Nikos Kimerlis/WAZ)