Essen. Material ist alles: Der international gefeierte Bildhauer Tony Cragg zeigt Arbeiten in der Sparkassen-Zentrale. Vor den Besuchern musste erst einmal der Statiker anrücken. Denn Craggs Kunst hat Gewicht – und überrascht mit ihrer schwebender Schwere.

Wenn sich ein Künstler freimütig als „Materialist“ bezeichnen lässt, dann ist er in einem Institut wie der Sparkasse schon mal nicht ganz schlecht aufgehoben. Wobei das Materialistische im Werk von Tony Cragg nicht unbedingt einhergeht mit Edlem und Schwerem. Cragg ist vielmehr ein unermüdlicher Materialforscher und Verwandlungskünstler, der das Schwere leicht und das Statische fließend erscheinen lassen kann.

Verknautscht und anmutig kippelnd

Zudem ist dieser 64-jährige gebürtige Brite, der in Liverpool mal Labortechnik gelernt hat bevor er documenta-Teilnehmer, Turner-Prize-Besitzer, Bundesverdienstkreuzträger und bis diesen Sommer auch Rektor der traditionsreichen Düsseldorfer Kunstakademie wurde, auch noch ein echter Publikumsmagnet. Rund 500 Gäste wollten sich die Vernissage mit dem sympathischen Formenfinder, dem in den vergangenen Jahren die Duisburger Küppersmühle und der Pariser Louvre die große Ausstellungs-Bühne bereitet haben, in der Sparkasse deshalb nicht entgehen lassen. Möglich gemacht haben diese besondere Begegnung am Ende Künstler-Freund Günter Steinmann und vermutlich auch der vor kurzem an Cragg verliehene Große Kulturpreis der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland.

Tony Cragg Skulpturen

Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale.
Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale. © WAZ FotoPool
Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale.
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Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale.
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Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale.
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Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale.
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Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale.
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Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale.
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Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale.
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Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale.
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Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale.
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Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale.
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Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale.
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Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale.
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Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale.
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Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale.
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Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale.
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Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale.
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Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale.
Die Ausstellung von Tony Cragg in der Sparkassenzentrale. © WAZ FotoPool
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Sechs große und mittelgroße Plastiken hat Cragg für die Präsentation ausgewählt, für die eigens ein Statiker anrücken musste. Seine Arbeiten sind gewichtig, auch wenn sie gar nicht immer aus Holz, Stein oder Bronze entstehen, sondern auch aus Glasfaser oder Plastik. Mal erscheinen sie wie versteinerte Zellwucherungen, mal wie ein gusseisernes Gesichtsgebirge, aus dem schroffe Gesteinsnasen herausragen. Und wer diese kunstvoll verknautschten und anmutig kippelnden Skulpturen betrachtet, sucht automatisch nach der der richtigen Perspektive. Doch Craggs Arbeiten sind vor allem eine Einladung, den Blick beweglich zu halten. Man muss diese Kunst umrunden, erforschen, bis man diese gewaltigen, rätselhaften Ungetüme buchstäblich begreifen will. „Caught Dreaming“ erscheint da wie eine eigenwillige Mischung aus Urtier und Riesenmuschel. Ein erdnahes Erlebnis, während „Ever After“ sich wie ein schief getürmter Riesenbaumkuchen in die große Halle beugt, in Sichtnähe zu den „False Idols“, die mit ihren sinnlichen Wölbungen und der schimmernden Bronzehaut locken. Ganz anders „Lost in Thougt“,wo sich die hohen Säulen wie im stillen Zwiegespräch zueinander neigen, eng geschlossen und gleichzeitig doch offen für jede Deutung. Zentrum eines spannenden Wechselspiel von Statik und Dynamik, von Stabilität und Leichtigkeit.