Wuppertal. . Vor fünf Jahren hat der Bildhauer und Kunstprofessor Tony Cragg in Wuppertal seinen Skulpturenpark “Waldfrieden“ eröffnet. Nun wird das attraktive Areal um weitere stattliche fünf Hektar erweitert. Am Wochenende wird die festliche Eröffnung sein.

„In allen Dingen: Wir sind nicht fertig!“ Es klingt fast wie ein Lebensmotto, das der weltberühmte Bildhauer Tony Cragg da formuliert, dabei bezieht er es in diesem Fall lediglich auf seinen imposanten Skulpturenpark „Waldfrieden“ in Wuppertal. Den hat er vor genau fünf Jahren eröffnet, und nun wird das attraktive Areal um weitere stattliche fünf Hektar erweitert. Am Wochenende wird die festliche Eröffnung sein.

Bei 30.000 Besuchern pro Jahr sei es auf den bisherigen zehn Hektar dann und wann schon ein wenig zu eng geworden, begründet der Künstler den ziemlich beachtlichen Geländezuwachs, der auch noch den Bau eine weiteren Ausstellungshalle ermöglicht hat.

Erfüllung eines Traums

Dass bereits noch eine Dritte in Planung ist (die entsprechenden Bauanträge sind offiziell eingereicht), belegt die visionäre Ruhelosigkeit des Künstlers, der sich mit seinem Skulpturenpark einen wundervollen Traum erfüllt hat. Er möchte nichts weniger als „die Menschen für die Bildhauerei begeistern“, sagt er und schwärmt zugleich vom „schönen Baumbestand mit sonnigen Aspekten“ in seinem Kunst-Park.

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In dem stehen inzwischen einige Dutzend großformatige Skulpturen von ihm und anderen renommierten Kollegen: Richard Long, Markus Lüpertz, Thomas Schütte, William Tucker, Norbert Kricke und John McCracken zählen neben weiteren Kreativen dazu. Sie alle machen mit ihren Arbeiten aus dem „Waldfrieden“-Gelände ein ebenso intensives wie sensibles Erlebnisangebot.

Es ist ein Märchenwald der Kreativität, voller Überraschungen und höchst angenehmer Begegnungen. In den lichten Präsentationshallen sorgen zudem Wechselausstellungen für intellektuelle Bewegung und unterschiedliche Inspirationen. Konzerte und Vorträge in der ebenfalls zum Park gehörenden Villa ergänzen das ganzheitliche Kunstprogramm, das immer mehr Besucher anlockt und längst vom Geheimtipp zur festen Institution herangewachsen ist.

Einklang mit der Natur

Es ist dieser Einklang von Kunst und Natur, von gestalteter Ästhetik und gewachsener Harmonie, aus dem sich die besondere Faszination des Ortes speist. Und es ist die sympathische Leidenschaft, mit der Tony Cragg sein Projekt vorantreibt. Zahlreiche Ehrendoktorwürden und andere internationale Auszeichnungen schmücken ihn, die Biennale in Venedig hat er ebenso bespielt wie die documenta in Kassel. Den Weltkunstpreis Praemium Imperiale hat er und das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse natürlich auch. Im Sommer gab er gerade die Leitung der Düsseldorfer Kunstakademie als Professor ab; noch immer könne er sich nicht so recht daran gewöhnen, lange auszuschlafen, meint Cragg mit einem Augenzwinkern.

Die Idee, einmal selbst einen Skulpturenpark aufzubauen, bekam Cragg angesichts eines Kunstparks in den 70er Jahren nahe New York. Seitdem war er auf der Suche nach einem geeignetem Grundstück. Der waldreiche Besitz eines verstorbenen Fabrikanten zwischen Elberfeld und Barmen brachte schließlich die Entscheidung - ein wahrer Glücksfall nicht nur für den lange suchenden Tony Cragg, sondern auch für alle Kunstfreunde, die das wirklich Besondere zu schätzen wissen.