Essen. Der aktuelle Konjunkturumfrage der Handwerkskammer ergibt: Die Stimmung im Essener Handwerk hat sich nach dem schwierigen Frühjahr leicht gebessert. Weil im kalten Frühjahr viele Aufträge liegen geblieben sind, haben die Unternehmen noch gut zu tun.

Die Stimmung im Essener Handwerk hat sich gegenüber dem Frühjahr aufgehellt. „Die Mehrzahl der Betriebe ist zufrieden, überragend ist die Stimmung aber nicht“, stellt Ulrich Meier, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft fest.

Das bestätigt auch die am Donnerstag vorgelegte Herbst-Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Düsseldorf, die u.a. für Essen zuständig ist. Demnach stieg der Geschäftsklimaindex im Essener Handwerk von 81 im Frühjahr auf jetzt 83 Punkte. Das macht nach dem schwierigen Frühjahr etwas Hoffnung. Denn die lange Kälteperiode Anfang 2013 bremste Branchen wie das Baugewerbe oder den Gartenbau aus.

„Viele Firmen konnten die Umsatzeinbußen allerdings nicht wieder wettmachen“, erklärt Meier den gedämpften Optimismus. Immerhin: Laut Umfrage glauben 22 Prozent der Betriebe, dass ihre Geschäfte im kommenden halben Jahr besser laufen werden, und nur 13 Prozent gehen von einem Rückgang aus.

Personalsuche schwierig

Auch die aktuelle Auftragslage ist gut. Die Firmen haben im Schnitt sechs Wochen Vorlauf in den Auftragsbüchern. Vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei vier Wochen. „Der Auftragsstau aus dem Frühjahr wirkt noch nach. Viele Betriebe konnten diesen kaum abarbeiten“, erzählt Meier. Ein Essener Dachdecker beispielsweise habe berichtet, dass er noch mehr Aufträge annehmen könnte, er sie aber gar nicht abgearbeitet bekommt. Grund: Er finde kein geeignetes Personal, so Meier. Gerade der Fachkräftemangel in kleineren Betrieben hindere diese daran, mehr Aufträge entgegenzunehmen. „Man will ja nicht den Kunden verärgern, wenn man die Aufträge nicht abgearbeitet bekommt“, sagt Meier.

Immerhin 13 Prozent der Essener Handwerksbetriebe gaben in der aktuellen Umfrage an, dass sie offene Stellen haben. Vor einem Jahr sagten dies nur fünf Prozent. „Es wird schwieriger, Fachkräfte zu finden“, so Meier.

Dennoch haben seit dem Frühjahr mehr Firmen Personal aufgestockt als abgebaut. Der Saldo liegt bei zwei Prozentpunkten. Im nächsten halben Jahr dürfte die Beschäftigung – auch mit Blick auf den kommenden Winter – leicht sinken. Elf Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Zahl der Mitarbeiter abnimmt, sechs Prozent rechnen mit Einstellungen. Unterm Strich will aber die große Mehrheit der Unternehmen (83 Prozent) ihre Mitarbeiterzahl konstant lassen.