Essen. Aufbruch westlich der City: Das „Kronenberg Center“ mit Real-Markt eröffnet heute an der Haedenkampstraße. Damit ist der alte Real-Standort an der Husmannshofstraße Geschichte und ein weiterer Schritt zur Entwicklung des Krupp-Gürtels getan.

Allein die Architektur des neuen Fachmarkt-Zentrums an der Haedenkampstraße könnte als Programm verstanden werden: Es kommt in einer weißen Welle daher und soll neuen Schwung in den Einzelhandelsstandort Essen, vor allem aber nach Altendorf bringen. Nach 17 Monaten Bauzeit wird der Einkaufspark heute eröffnet. Der Name „Kronenberg Center“ erinnert dabei an eine Krupp-Wohnsiedlung, die Ende des 19. Jahrhunderts dort entstand und die 1939 abgerissen wurde.

22 Läden und Dienstleister beherbergt das neue Einkaufszentrum auf insgesamt 20.000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Zum Vergleich: Essens größtes Einkaufscenter Limbecker Platz weist 70.000 Quadratmeter Verkaufsfläche auf. Fast die Hälfte nimmt ein neuer Real-Einkaufsmarkt ein. Es sei der „modernste Deutschlands“, betonte am Mittwoch das Tochterunternehmen des Metro-Konzerns. Weitere Mieter sind unter anderem das Gartencenter Seibert, der Renovierungsfachmarkt Tedox, Deichmann, MyShoes, DM-Drogeriemarkt, die Bekleidungsketten Takko, Jeans Fritz und Ernstings family sowie „Denn’s Biomarkt“.

Einzelhandelsverband sieht Entwicklung positiv

Der alte Real-Standort an der Husmannshofstraße ist mit dem Umzug an die Haedenkampstraße Geschichte. Es wird der Anstoß für die weitere Entwicklung im Krupp-Gürtel sein: Auf dem Areal, wo früher in den „Krawa“-Hallen Krupp-Lastwagen produziert wurden und 1980 ein Warenhaus eröffnete, werden bis zu 400 neue Wohnungen und ein Dienstleistungszentrum entstehen. Die Planungen des Grundstückseigentümers Thyssen-Krupp Real Estate sind bereits weit gediehen. Im Frühjahr 2014 könnte der Bebauungsplan stehen.

Der Einzelhandelsverband sieht das neue Einkaufs-Center am westlichen Rand der Innenstadt positiv. „Das passt zum dortigen Gesamtkonzept“, meint Marc Heistermann. Die neuen Bewohner, die sich ansiedeln sollen, bräuchten auch ein entsprechendes Nahversorgungs-Angebot.

Ängste der Einzelhändler in Altendorf

Allerdings will das Center mehr als nur die direkt umliegenden Anwohner anlocken. Bei der Planung ging Metro von 250.000 potenziellen Kunden aus. Entsprechend groß waren bereits im Vorfeld die Sorgen mancher Einzelhändler in Altendorf, denen es schon jetzt nicht besonders gut geht und die ein weiteres Abwandern von Kaufkraft befürchten.

Beim Essener Eigentümerverband Haus & Grund, der mit einem Modernisierungsstammtisch die Entwicklung im Stadtteil voranbringen will, ist man hingegen zuversichtlich. „Neue Bewohner und neue Käufer bedeuten auch eine neue Perspektive für Altendorf“, so Geschäftsführer Werner Weskamp.