Essen. Rund 150 Menschen haben am Samstag in der Essener Innenstadt friedlich gegen das bei Rechtsextremen beliebte Geschäft “Oseberg“ demonstriert. Der Laden verkauft Kleidung der einschlägig bekannten Marke “Thor Steinar“. Trotz anhaltender Proteste darf der Mieter bis 2019 in der Stadt bleiben.

Die Demonstration gegen das Geschäft "Oseberg" in Essen ist ohne Zwischenfälle geblieben. 150 Mitglieder antifaschistischer Gruppen haben eine Dreiviertelstunde friedlich dagegen protestiert, dass der Mietvertrag für das rechtsorientierte Textilgeschäft bis 2019 verlängert werden soll. Die Demonstration begann am Hirschlandplatz und endete am Viehofer Platz.

"Oseberg" verkauft ausschließlich Mode der Marke „Thor Steinhar“. Diese gilt als Identifikationssymbol für Neonazis. Seit die Filiale im Sommer 2009 auf der Viehofer-Straße eröffnet worden ist, kam es immer wieder zu Protesten. Zuletzt hatte sich die Lage jedoch beruhigt, da bekannt war, dass der Mietvertrag ohnehin im März 2014 auslaufen werde.

Demonstranten wollen Bürger sensibilisieren

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Doch das "Oseberg" darf jetzt bis 2019 bleiben. Grund dafür sei laut Vermieter, dass die "Oseberg"-Betreiber die Möglichkeit genutzt haben, den Vertrag einseitig um fünf Jahre zu verlängern. Der Vermieter bedauerte diese vertragliche Option, lehnte jedoch eine erneute, kostenlose Prüfung des Mietvertrags durch das Bündnis "Essen stellt sich quer" ab. Eine Ladenschließung auf dem Rechtsweg voranzubringen scheint den Antifa-Gruppen nicht mehr realistisch.

Deshalb wollen die Demonstranten die Aufmerksamkeit der Bürger mehr auf das "Oseberg" lenken. "Wir sind vor allem hier um aufzuklären", erklärt Stefan Sander von der Antifa Essen. "Wenn mehr Leute über den Laden Bescheid wissen, dann tut sich vielleicht doch etwas."