Essen. Sie bedrohten die Mitarbeiterin der Starbucks-Filiale am Essener Grillo-Theater mit dem Tod und fesselten sie. 8000 Euro erbeuteten die vier Männer aus Essen und Gladbeck, 22 und 24 Jahre alt, am Rosenmontag in dem Café. Einer von ihnen war Mitarbeiter in der Filiale. Am Montag standen sie vor Gericht.

Kräftige Männer sind sie, aber vor der V. Strafkammer machen sie sich eher klein. Leise und reumütig kommt das Geständnis. Die vier Männer aus Essen und Gladbeck, 22 bis 24 Jahre alt, geben zu, am Rosenmontag die Starbucks-Filiale am Essener Grillo-Theater überfallen zu haben. Einer von ihnen war Mitarbeiter in der Filiale.

Isah S. zeigt sich zerknirscht: „Ich hatte ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Familie und meiner Kollegin.“ Im Gegensatz zu ihm war sie nämlich nicht eingeweiht, als zwei maskierte und mit Messer und Schreckschusspistole bewaffnete Männer am 11. Februar um 6.30 Uhr in die Filiale stürmten. Mit dem Tod wurde sie bedroht und geknebelt. Nachdem sie den Tresor öffnen musste, fesselten die Räuber ihr die Arme auf dem Rücken. Laut Anklage zwangen sie zum Schein Isah S., das Geld in eine Sporttasche zu füllen, bevor sie auch ihn fesselten. Mit rund 8000 Euro Beute liefen sie aus dem Café.

Von Passanten in Fußgängerzone gesehen worden

Schnell gerieten Isah S., Cousin Mohammed S. und sein Freund Hassan F. in Verdacht. Diese beiden waren von Passanten nach der Tat unmaskiert in der Fußgängerzone gesehen worden. Verdeckte Ermittlungen schlossen sich an, bevor zwei Monate nach der Tat das Trio verhaftet wurde. Anfangs schwiegen die Angeklagten, aber dann belastete Hassan F. plötzlich den Bruder von Mohammed S. als weiteren Mittäter. Er selbst habe dagegen nur Schmiere gestanden und mit 750 Euro auch den geringsten Beuteanteil bekommen. Es hätte ihn geärgert, dass einer der bewaffnet in der Filiale war, frei herum laufe.

Die Folgen seien ihm klar gewesen: „Jetzt nennt mich ganz Essen den Zinker.“ Er werde bedroht. Seine drei Mitangeklagten weisen seine Version zurück. Sie hätten die Tat zu viert begangen, Hassan F. habe nicht nur Schmiere gestanden, sondern sei aktiv geworden.

Richterin Luise Nünning spricht den Verdacht an, dass sie zwischenzeitlich den Verdacht mit auf die nicht eingeweihte Starbucks-Mitarbeiterin lenken wollten, so dass die Tat nicht als schwerer Raub, sondern nur als Diebstahl gewertet werden würde. Das weisen die Angeklagten zurück. So richtige Räuber wollen sie nicht sein. Isah S.: „Nach der Tat rauchten wir eine Wasserpfeife und hatten alle ein schlechtes Gewissen.“ Hassan F.: „Ich wollte nicht, aber der Teufel war stärker als ich.“