Essen-Bredeney. Rund 30 Aussteller informieren Jugendliche über verschiedene Möglichkeiten für Auslandsreisen. Messe tagte zum ersten Mal in Essen; im Grashof Gymnasium

Nina möchte nach Ecuador. Alternativ kommt auch Mexiko in die nähere Auswahl. Australien steht aber ebenfalls auf ihrer Wunschliste ganz weit oben. Bislang ging die weiteste Reise der 17-Jährigen auf die Kanarischen Inseln – damals ein zweiwöchiger Urlaub mit ihren Eltern. Nun möchte sie in die weite Welt hinaus. Allein und für ein ganzes Jahr. Am liebsten als Au-Pair-Mädchen. Aus diesem Grund besucht die Gymnasiastin aus Mülheim gemeinsam mit ihrer Mutter die Jugendbildungsmesse, die erstmals in Essen, und zwar im Grashof-Gymnasium, stattfindet.

An den Ständen der rund 30 Aussteller hat Nina die Möglichkeit, sich über verschiedene Bildungsangebote, wie Schüleraustausch, Work and Travel, Praktika, Sprachreisen oder eben über einen Au-Pair-Aufenthalt zu informieren. Und zwar mit allem, was dazu gehört. Versicherungen, Kosten, Stipendien, Anforderungen. „Natürlich kann man viele Informationen auch im Internet einholen, aber das ist ziemlich undurchsichtig. Man weiß ja nicht, wo man sich da anmeldet und mit wem man es dann letztendlich zu tun hat“, so die angehende Abiturientin. Und ein Jahr weit weg am anderen Ende der Erde: „Da will man schließlich genau wissen, was auf das Kind zu kommt“, sagt ihre Mutter.

Führerschein vor Reiseantritt machen

Beim Gedanken an den Reisewunsch ihrer Tochter ist ihr zwar ein bisschen mulmig zumute, aber: „Ich glaube, eine solche Erfahrung wirkt sich positiv auf die Zukunft aus. Ich hätte so etwas auch gerne gemacht, nur gab es damals nicht so viele Möglichkeiten.“ Zunächst muss Nina aber 18 werden, um als Au-Pair-Mädchen im Ausland zu arbeiten. Außerdem, so habe man ihr an einem Stand gesagt, müsse sie vorher noch den Führerschein machen und bereit sein, im Linksverkehr zu fahren. Darüber hatte sich Nina vorher noch gar keine Gedanken gemacht.

Nach rund einer Stunde auf der eintrittsfreien Jugendbildungsmesse sind Nina und ihre Mutter also schon wesentlich schlauer und vor allem vollbepackt mit Informationsbroschüren und Prospekten, die sie zu Hause noch einmal in Ruhe durchforsten werden.

Und so wurde die Messe ihrer Funktion als Informationsplattform absolut gerecht. Mit einer Besucherzahl von rund 1000 an diesem Tag zeigte sich, dass der Veranstalter namens „Weltweiser“ mit seiner Standort-Wahl im Grashof-Gymnasium wohl nicht ganz falsch lag. Bislang machte die Messe seit 2003 in 30 deutschen Städten Station, wie Bildungsberaterin Annike Henrix erzählt. „Aufgrund der großen Resonanz werden wir sicherlich auch im nächsten Jahr wieder nach Essen kommen“, verspricht Henrix.