Essen. Nach den Nickeligkeiten und Streitigkeiten zwischen den Fanblöcken der Revier-Rivalen Schalke 04 und Rot-Weiss Essen in den Wochen vor der Eröffnung des Essener Schalke-Fanshops blieb es am Dienstagmorgen im Einkaufszentrum Limbecker Platz wie erhofft ruhig.
Vielleicht war es als kleines Friedensgebot gedacht: Vor dem neuen Schalke-Fanshop im Untergeschoss des Limbecker Platzes standen am Dienstagmorgen zwei Kickertische. Eine Mannschaft mit blauen Figuren sollte gegen eine Mannschaft mit roten Figuren antreten – ein sportlich faires Duell zwischen Schalke 04 und Rot-Weiss Essen wäre also möglich gewesen.
Nach den Nickeligkeiten und Streitigkeiten zwischen den Fanblöcken der Revier-Rivalen in den Wochen vor der Eröffnung blieb es aber, wie erhofft, ruhig. Die RWE-Fans waren gar nicht gekommen. Die Schalker, aus Essen und aus den Nachbarstädten angereist, indes schon. Punkt zehn Uhr strömten sie in den fünften Fan-Shop ihres Klubs, den erst zweiten außerhalb der Stadtgrenzen von Gelsenkirchen. Auf 74 Quadratmetern bietet der ab sofort alles, was das blau-weiße Fanherz so begehrt. Wären die drei Sicherheitsleute des Limbecker Platzes, die im Unter- und im Erdgeschoss Dienst hatten, nach Einsatzaktionen bezahlt worden, ihr Lohn wäre am Dienstagvormittag sehr dünn ausgefallen.
„Wir haben auch keine Tumulte erwartet“, sagte Schalkes Marketingvorstand Alexander Jobst der WAZ. „Wir wollten niemanden provozieren. Für uns war es einfach logisch, in der Stadt, in der wir nach Gelsenkirchen die zweitmeisten Fans haben, einen Shop zu eröffnen. Und wenn ein RWE-Fan kommt, darf er natürlich auch bei uns einkaufen. Wir werden nur unsere Artikel nicht extra einfärben“, so Jobst.
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Ein Fan mit RWE-Schal kam tatsächlich um die Ecke und äußerte sein Missfallen über den Schalke-Shop in seiner Stadt: „So einen S…. brauchen wir hier nicht.“ Dann ging er weiter.
Eine ältere Essenerin, die seit 1958 Schalke-Fan ist, konnte die RWE-Aufregung aus den Vorwochen so gar nicht verstehen. „RWE soll erst mal ordentlich Fußball spielen, bevor sie moppern“, sagte die rüstige 81-Jöhrige. Den neuen Wimpel, den sie gerade gekauft hatte, steckte sie dann in die Handtasche.