Essen. Es gehört zum Fest der Liebe, doch gehört es Ende August in den Supermarkt? Das erste Weihnachtsgebäck des Jahres ist in einem Essener Supermarkt-Regal gesichtet worden. Der Einzelhandelsverband verteidigt die Händler: “Ins Regal kommt nur, was der Kunde kauft.“

Die Freibäder sind noch geöffnet, die Eisdielen auch - und trotzdem ist es schon wieder da: das erste Weihnachtsgebäck. In einem Aldi-Markt im Essener Stadtteil Huttrop wurde es bereits gesichtet. Und wo Zimtsterne sind, da sind auch Dominosteine, Lebkuchen und Marzipankartoffeln nicht weit. Bis zu den unvermeidlichen Schokoladen-Weihnachtsmännern ist es erfahrungsgemäß auch nicht mehr weit.

Weihnachtsgebäck Ende August - muss das sein? Der Einzelhandelsverband Ruhr verteidigt die Händler: "In die Regale kommt nur, was gekauft wird", sagt Geschäftsführer Marc André Heistermann. Soll heißen: Die Kunden wollen schon jetzt Weihnachtssachen haben, also bekommen sie schon jetzt Weihnachtssachen.

Weihnachts-Romantikern bleibt nur der Boykott

Heistermann räumt aber ein, dass Einzelhändler, die schon jetzt Weihnachtsprodukte im Sortiment haben, verhältnismäßig früh dran sind. Generell sei aber kein Trend erkennbar, dass das Weihnachtsgeschäft immer früher beginne - obwohl dieser Vorwurf jedes Jahr aufs Neue erhoben werde.

Wer sich an der spätsommerlichen Vorweihnachtszeit stört, dem bleibt wohl nur der Boykott: Auf Facebook haben sich Weihnachts-Romantiker in Gruppen zusammengetan und sich gegenseitig versichert, vor dem 1. Advent keine Weihnachtsprodukte zu kaufen. Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste. Und dick macht sich auch nicht.