Essen. . In einer Gemeinschaftsgrundschule in Essen-Bochold gab es offenbar eine brutale Attacke: Ein Mädchen soll unter anderem eine Schädelprellung und eine Nierenquetschung erlitten haben. Der Vater erstattete Anzeige. Nun ermittelt die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung.
Sie sind erst zehn oder elf Jahre alt, kleine Kinder noch, aber offenbar schon erschreckend brutal: Rund ein Dutzend Schüler einer städtischen Gemeinschaftsgrundschule in Bochold sollen eine Klassenkameradin mit Schlägen und Tritten auf dem Schulhof so übel zugerichtet haben, dass das Mädchen unter anderem eine Schädelprellung und eine Nierenquetschung erlitten haben soll.
Der Vater erstattete Strafanzeige. Die Polizei, der die Art der Blessuren im Detail nicht bekannt sind, ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung. Dies bestätigte die Behörde gestern auf Nachfrage.
Schüler und Lehrersollen befragt werden
Allzu weit sind die Beamten mit ihren Nachforschungen allerdings noch nicht gekommen. Die Anzeige wurde am vergangenen Dienstag erstattet, Donnerstag war ein Feiertag, der Freitag ein Brückentag. So sollen Schüler und Lehrer voraussichtlich in dieser Woche nach den Vorfällen befragt werden. Wer was gesehen haben könnte, ist noch nicht nicht bekannt.
Der Polizei liegt bislang nur die Aussage des Mädchens vor. Als es den Beamten die Übergriffe schilderte, stand die Elfjährige offensichtlich unter Schock und weinte bitterlich. Dass das Kind nach Medienberichten bei der Befragung zusammengebrochen sein soll, konnte die Polizei nach Aktenlage allerdings nicht bestätigen.
Auslöser des Streits war angeblich ein Putzlappen
Auslöser für die brutale Attacke soll ein Streit der Elfjährigen mit einem Gleichaltrigen im Klassenraum der 4b der Grundschule an der Roggenstraße gewesen sein. Es ging ums Tafelputzen, ein Kind machte dem anderen angeblich den Lappen streitig. Es war ein wohl vergleichsweise nichtiger Anlass, wie er jeden Tag in jeder Klasse vorkommen kann. Doch am Dienstag reichte das Gezänk offenbar aus für eine folgenschwere Rudelbildung auf dem Pausenhof. Nach Darstellung der Elfjährigen haben etwa 15 Schüler einen Kreis um sie gebildet, um dann gemeinschaftlich zuzutreten und auf sie einzuschlagen. Sie hörten erst auf, als sich Mitschüler einschalteten.
Das Mädchen suchte Schutz bei einer Lehrerin, die versuchte das Opfer zu beruhigen, um es anschließend nach Hause zu schicken. Dies gab die Schülerin bei der Polizei zu Protokoll. Die angeblichen Schläger konnte das Kind nur bei ihren Vornamen nennen. Die Nachnamen seien ihr leider nicht geläufig.
Von der Stadt war am gestrigen Sonntag keine Stellungnahme zu den Vorfällen zu bekommen. Da es sich um eine schulinterne Angelegenheit handelt, sind nun – die strafrechtlichen Ermittlungen ausgenommen – die Schulaufsicht als auch die Bezirksregierung am Zug.