Essen.

Das Hauptbad an der Steeler Straße mag ein Zeugnis sein für exzellente Architektur der 50er Jahre. Dennoch erachtet das Rheinische Amt für Denkmalpflege beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) das Gebäude nicht für denkmalwürdig. Warum? Dies hatte Oliver Meys, wissenschaftlicher Referent, beim LVR-Amt, im Gespräch mit der Redaktion erläutert, unmittelbar nachdem die Denkmalkommission zu ihrer Einschätzung gekommen war.

Nun liegt der Redaktion die ausführliche schriftliche Begründung des Rheinischen Amtes vor. Aus dieser geht hervor, dass die Kommission sich ihre Entscheidung schwer gemacht hat. Die Experten erwogen gar, nur die großzügige Schwimmhalle als denkmalwürdig einzustufen, entschieden sich aber letztlich doch dagegen - der zahlreichen baulichen Veränderungen wegen, die in den vergangenen Jahrzehnten an dem Gebäude vorgenommen worden waren.

Ursprüngliches Erscheinungsbild "sehr gestört"

Allen voran gilt dies für den dreigeschossigen Eingangstrakt an der Steeler Straße. Ursprünglich waren dort Umkleideräume, Duschen, Wannenbäder und um Erdgeschoss Büros der Verwaltung untergebracht. Schon Anfang der 1970er Jahre beschloss die Stadt im zweiten Obergeschoss Platz für eine Kindertagesstätte zu schaffen. An der östlichen Seite des Traktes wurde dafür ein wuchtiger Treppenturm errichtet. Und: Die transparente Metall-Glas-Fassade wurde durch massive Wände mit Lochfenstern ersetzt.

Marodes Essener Hauptbad

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Das marode Hauptbad in Essen soll durch einen Neubau ersetzt werden. Foto: Jan Dinter
Das marode Hauptbad in Essen soll durch einen Neubau ersetzt werden. Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Das marode Hauptbad in Essen soll durch einen Neubau ersetzt werden. Foto: Jan Dinter
Das marode Hauptbad in Essen soll durch einen Neubau ersetzt werden. Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Was mit in den Jahre gekommenen Springblöcken...Foto: Jan Dinter
Was mit in den Jahre gekommenen Springblöcken...Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
und losen Fliesen im Bad beginnt... Foto: Jan Dinter
und losen Fliesen im Bad beginnt... Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
...setzt sich mit bröckelndem Putz.... Foto: Jan Dinter
...setzt sich mit bröckelndem Putz.... Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
...feuchten Wänden... Foto: Jan Dinter
...feuchten Wänden... Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
...und dadurch resultierenden Rost-Ablagerungen... Foto: Jan Dinter
...und dadurch resultierenden Rost-Ablagerungen... Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
...im Keller des Bades fort. Foto: Jan Dinter
...im Keller des Bades fort. Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
In den Räumen unterhalb des Hauptbeckens bietet sich dem Betrachter ein recht verwahrlostes Bild.Foto: Jan Dinter
In den Räumen unterhalb des Hauptbeckens bietet sich dem Betrachter ein recht verwahrlostes Bild.Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
In den Räumen unterhalb des Hauptbeckens bietet sich dem Betrachter ein recht verwahrlostes Bild.Foto: Jan Dinter
In den Räumen unterhalb des Hauptbeckens bietet sich dem Betrachter ein recht verwahrlostes Bild.Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
In den Räumen unterhalb des Hauptbeckens bietet sich dem Betrachter ein recht verwahrlostes Bild.Foto: Jan Dinter
In den Räumen unterhalb des Hauptbeckens bietet sich dem Betrachter ein recht verwahrlostes Bild.Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
In den Räumen unterhalb des Hauptbeckens bietet sich dem Betrachter ein recht verwahrlostes Bild.Foto: Jan Dinter
In den Räumen unterhalb des Hauptbeckens bietet sich dem Betrachter ein recht verwahrlostes Bild.Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
In den Räumen unterhalb des Hauptbeckens bietet sich dem Betrachter ein recht verwahrlostes Bild.Foto: Jan Dinter
In den Räumen unterhalb des Hauptbeckens bietet sich dem Betrachter ein recht verwahrlostes Bild.Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Auch an der Außenfassade des Hauptbades... Foto: Jan Dinter
Auch an der Außenfassade des Hauptbades... Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
...bröckelt der Putz zusehends. Foto: Jan Dinter
...bröckelt der Putz zusehends. Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Das alte Bad soll durch einen Neubau ersetzt werden. Foto: Jan Dinter
Das alte Bad soll durch einen Neubau ersetzt werden. Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Nicht mehr auf dem neuesten Stand: Die Kegelbahnen im Keller des Gebäudes.Foto: Jan Dinter
Nicht mehr auf dem neuesten Stand: Die Kegelbahnen im Keller des Gebäudes.Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Kulturdezernent Andreas Bomheuer (links) und Kurt Uhlendahl, Abteilungsleiter von den Sport- und Bäderbetrieben...  Foto: Jan Dinter
Kulturdezernent Andreas Bomheuer (links) und Kurt Uhlendahl, Abteilungsleiter von den Sport- und Bäderbetrieben... Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
...nehmen das Bad genau unter die Lupe. Foto: Jan Dinter
...nehmen das Bad genau unter die Lupe. Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
In den Räumen unterhalb des Hauptbeckens bietet sich dem Betrachter ein recht verwahrlostes Bild.Foto: Jan Dinter
In den Räumen unterhalb des Hauptbeckens bietet sich dem Betrachter ein recht verwahrlostes Bild.Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
In den Räumen unterhalb des Hauptbeckens bietet sich dem Betrachter ein recht verwahrlostes Bild.Foto: Jan Dinter
In den Räumen unterhalb des Hauptbeckens bietet sich dem Betrachter ein recht verwahrlostes Bild.Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
In den Räumen unterhalb des Hauptbeckens bietet sich dem Betrachter ein recht verwahrlostes Bild.Foto: Jan Dinter
In den Räumen unterhalb des Hauptbeckens bietet sich dem Betrachter ein recht verwahrlostes Bild.Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
Georg Schwiderski (Bademeister), Michael Kurtz (Sport- und Bäderbetriebe), Andreas Bpmheuer (Kulturdezernent) und Kurt Uhlendahl (Sport- und Bäderbetriebe) (v.l.). Foto: Jan Dinter
Georg Schwiderski (Bademeister), Michael Kurtz (Sport- und Bäderbetriebe), Andreas Bpmheuer (Kulturdezernent) und Kurt Uhlendahl (Sport- und Bäderbetriebe) (v.l.). Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
In den Umkleidekabinen setzt sich das Trauerspiel fort. Foto: Jan Dinter
In den Umkleidekabinen setzt sich das Trauerspiel fort. Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
In den Umkleidekabinen setzt sich das Trauerspiel fort. Foto: Jan Dinter
In den Umkleidekabinen setzt sich das Trauerspiel fort. Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
In den Umkleidekabinen setzt sich das Trauerspiel fort. Foto: Jan Dinter
In den Umkleidekabinen setzt sich das Trauerspiel fort. Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
In den Umkleidekabinen setzt sich das Trauerspiel fort. Foto: Jan Dinter
In den Umkleidekabinen setzt sich das Trauerspiel fort. Foto: Jan Dinter © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
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In den 90er Jahren folgte der Umbau von Erd- und erstem Obergeschoss für den Essener Sportbund. Im Jahr 2000 - ein Gutachten, welches das Hauptbad zu den „bedeutendsten Beispielen des Bäderbaus der Nachkriegszeit“ zählt, lag da bereits einige Jahre vor - ließ die Stadt in die eindrucksvolle Glasfassade zum Innenhof einen Wintergarten einbauen. Das ursprüngliche Erscheinungsbild sei dadurch „sehr gestört“ worden, urteilt die Denkmalkommission.

Gesucht werden intelligente Ideen

Jeder Umbau für sich genommen, hätte einer positiven Entscheidung nicht einmal im Wege gestanden. Alle zusammengenommen aber wogen die architekturhistorischen Gründe auf, die für eine Unterschutzstellung gesprochen hätten, was - wie es wörtlich heißt - „angesichts der ursprünglichen Innovation und gestalterischen Qualität des Hauptbades sehr bedauerlich ist“.

Im Arbeitskreis Essen 2030 verursacht das Votum der Denkmalkommission noch immer Phantomschmerzen. Vorrangiges Ziel müsse es nun sein, dass das Bad nicht abgerissen wird, sagt Johannes von Geymüller vom Arbeitskreis, der sich vehement für den Denkmalschutz eingesetzt hatte. Die Stadt könnte doch einen Wettbewerb ausloben, regt Geymüller an. Nach dem Motto: Gesucht werden intelligente Ideen, „was man mit dem Gebäude machen kann“.