Essen. Die städtische Politik lobt die Entscheidung der Bahnlogistiktochter Schenker, die neue Unternehmenszentrale in der Essener Kruppstraße zu bauen. Der Neubau soll Mitte 2016 fertig sein. Die ersten Abrissbagger sollen im Oktober rollen.

Der Vorstand der Deutschen Bahn hatte die entsprechenden Weichen am Dienstag gestellt: Die Bahn-Logistik-Tochter Schenker wird ihre neue Zentrale in der Kruppstraße bauen. Auf diese Entscheidung hatte die Stadt lange gewartet und am Freitag, als sie offiziell wurde, war die Politik auch voll des Lobes: Uwe Kutzner, planungspolitischer Sprecher der CDU, sprach von einer Bereicherung für die Innenstadt.

„Mit Schenker wird die Kruppstraße 4 bis 6 wieder zu einer guten Adresse“. Und die Grünen fügten hinzu: „Das neue Gebäude wird das Umfeld des Hauptbahnhofs aufwerten“, so Christoph Kerscht, der für die Grünen im Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung sitzt.

Bislang ein trostloser Anblick

Bislang bietet das ehemalige, schon länger leerstehende AEG-Gebäude zwischen Thyssen-Krupp und der Postbank einen trostlosen Anblick. Im Oktober wird die Abrissbirne zuschlagen und ein achtstöckiger Neubau an dessen Stelle gesetzt. Der Entwurf eines Hamburger Architekten-Büros zeigt ein Haus mit viel Glas, das Transparenz vermittelt und das mit seiner geschwungenen Form zur Kruppstraße hin die bislang strenge Linienführung aufbricht.

Bauherr ist das Essener Immobilienunternehmen Kölbl Kruse, dem auch das Grundstück gehört. Schenker wird die Räume anmieten. Wie hoch die Investitionssumme ist, wollte Kölbl Kruse gestern nicht sagen.

Schenker-Mitarbeiter sollen 2016 einziehen

Die 700 Mitarbeiter von Schenker, die bislang auf sieben Standorte verteilt sind, werden voraussichtlich Mitte 2016 einziehen können – und damit fast zwei Jahre später als einst geplant. Die jetzigen Standorte – an der Alfredstraße beispielsweise – seien nur angemietet. Hier liefen die Mietverträge aus, sagte ein Schenker-Sprecher. Aus Sicht des Unternehmens wird sich durch die Konzentration auf einen Standort vor allem die Kommunikation verbessern.

„Die vielen Standorte sind dabei schon sehr hinderlich“, sagte der Sprecher. Die FDP hob vor allem die wirtschaftliche Bedeutung der Entscheidung hervor: „Wir freuen uns, dass Schenker in Essen bleibt und die Arbeitsplätze hier gesichert sind. Unsere Stadt behauptet damit erneut seine Stellung als ‚Motor des Ruhrgebiets“, so FDP-Fraktionschef Hans-Peter Schöneweiß.