Essen.. Die Stadt Essen hat ihre Arbeit am Bebauungsplan für ein Hochhaus an der Kruppstraße eingestellt. Trotz mehrfacher Nachfragen in den vergangenen Monaten hat der Wiesbadener Investor KPE keinen Mucks mehr von sich gegeben. Auch die Pläne der Deutschen Bahn am Hauptbahnhof verliefen im Sande.

Die ehrgeizigen Pläne für einen Wolkenkratzer an der Kruppstraße südlich der Bahnlinie, zwischen dem Thyssen-Krupp-Hochhaus und dem Postgiroamt, verschwinden bis auf weiteres in der Versenkung. Planungsamts-Leiter Thomas Franke begründete am Donnerstag im städtischen Planungsausschuss diesen Schritt mit Verweis darauf, dass der Wiesbadener Investor KPE trotz mehrfacher Nachfragen in den vergangenen Monaten keinen Mucks mehr von sich gegeben habe.

Ob es einen neuen Anlauf von KPE gibt, bleibt vorerst offen: Immerhin hat – wie berichtet – die Schenker AG das Areal des einstigen AEG-Hauses als einen von mehreren möglichen Standorten für seine neue Konzernzentrale ausgeguckt. Sollte die Wahl am Ende tatsächlich auf das Areal fallen, spreche vieles für die Erfordernis, einen neuen Bebauungs-Plan zu erstellen, so Planungsdezernent Jans-Jürgen Best.

Büroprojekt der Deutschen Bahn

Neben dem B-Plan fürs Hochhaus Kruppstraße hat die Planungsverwaltung auch die Arbeiten für zwei weitere Vorhaben eingestellt: für ein Büroprojekt der Deutschen Bahn am Hauptbahnhof, das „im Sande verlaufen“ sei, und für eine Einfamilienhaus-Bebauung an der Lanfermannfähre in Heisingen.

Im Gegenzug für die drei einkassierten Bebauungspläne nimmt die Planungsverwaltung im Deutschlandhaus Arbeiten für drei neue Projekte außerhalb des Arbeitsprogramms auf: für ein Wohnvorhaben der Deutschen Reihenhaus AG an der Stankeitstraße/Altenessener Straße, für einen Selbstbedienungsmarkt an der Saatbruchstraße/Karl-Meyer-Straße in Schonnebeck und für ein Projekt an der Segerothstraße/Nordhofstraße: Hier soll auf dem Gelände des Busparkplatzes ein Parkhaus für 300 Autos entstehen – als Ergänzung für den geplanten Neubau der WAZ Mediengruppe am Rande des Universitätsviertels auf der anderen Straßenseite.

Wie berichtet entsteht dort bis Ende 2014/Anfang 2015 ein aus drei Gebäuden bestehender Komplex mit rund 36.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche. Das Aus für den Busparkplatz setzt die Essen Marketing GmbH gehörig unter Druck: Sie muss sich auf die Suche nach einer Alternative machen.