Essen. Vor der heißen Phase des Bundestagswahlkampfes brennt es bei der SPD im Essener Norden lichterloh. In Karnap hat sich ein Machtkampf zwischen Ratsherr Guido Reil und dem stellvertretenden Bezirksbürgermeister Ralf Böing entzündet, der die Parteispitze alles andere als erfreut.
Noch bevor die heiße Phase im Bundestagswahlkampf begonnen hat, brennt es bei der SPD vor Ort lichterloh: Wohl nur der beschwichtigenden Moderation von Landesjustizminister Thomas Kutschaty aus Borbeck war es zu verdanken, dass die Nominierung der Kandidaten für Rat und Bezirksvertretung (BV) V für die Kommunalwahl 2014 in Karnap am Sonntag nicht gänzlich aus dem Ruder gelaufen ist.
Bei der Jahreshauptversammlung des Ortsvereins bezichtigten Sozialdemokraten einander der Faulheit im Amt, der Lüge, der mangelnden Loyalität und fehlender Diskretion. Anlass für die Beleidigungen war der Plan von Ratsherr Guido Reil, den stellvertretenden Bezirksbürgermeister Ralf Böing für die nächste BV-Periode nicht wieder aufzustellen – wegen „Untätigkeit“. Ein Vorwurf, dem Böing widersprach.
Dahinter steckt auch ein Machtkampf der SPD in Karnap und Altenessen: Böing wird zu große Nähe zu den Kollegen im Nachbarstadtteil vorgeworfen. Die Karnaper sind gespalten: Am Ende der hitzigen Debatte bestätigten sie sowohl die Nominierung Ralf Böings für die BV als auch die Guido Reils für den Rat. Endgültig entscheiden wird der Unterbezirks-Parteitag. Bundestagskandidat Dirk Heidenblut fürchtet jetzt um den Wahlkampf und appellierte: „Bleibt alle bei der Stange, damit wir erfolgreich sind.“