Essen. 23 Sport- und Gesundheitszentren in Essen setzen jährlich knapp neun Millionen Euro um und profitieren von der sich wandelnden Sport-Landschaft. Mit Fitness- und Rehasport versorgen sie allein über das Kursangebot 30 000 Besucher in der Woche.
„Essen hat in NRW und höchstwahrscheinlich in ganz Deutschland ein Netz von Sport- und Gesundheitszentren, das einmalig ist.“ Das sagt die Vizepräsidentin des Landessportbundes NRW, Bärbel Dittrich. Um einmal die eigenen Muckis herzuzeigen, lud der Dachverband der Essener Sportvereine, der Essener Sportbund (Espo), Politik und Fachleute zu einer kleinen Tour durch die Stadt.
„Hier geht es nicht so sehr um Muckis als um Kraft- und Fitnessaufbau“, erläutert Espo-Geschäftsführer Wolfgang Rohrberg und lässt die Blicke durch den noch ziemlich frisch gebauten Eingangsbereich des Sport- und Gesundheitszentrums Nienhausen wandern. Nein, in den insgesamt 23 Sport- und Gesundheitszentren (SGZ) zwischen Gelsenkirchen/Katernberg und Kettwig stehen in den seltensten Fällen Bodybuilder an den Kraftgeräten. Fitness- und Gesundheitssport ist das Geschäftsfeld der Zentren.
Fitnesstraining ist das Zauberwort
Und das boomt, wie es scheint. Allein 30.000 Menschen besuchen laut Rohrberg in der Woche die zahlreichen Kursangebote von Seniorengymnastik bis zum großen Renner Zumba. Hinzu kommen, je nach Organisation der verschiedenen Zentren, die Nutzer von Fitnessclubs innerhalb der Häuser. „Mit den SGZ holen wir die Menschen in den organisierten Sport, die nicht an Vereine gebunden sind“, erläutert Rohrberg. Genau genommen 23.000 Menschen. Er fügt an: „Auch die organisierte Sportlandschaft hat sich gewandelt. Fußball ist nicht mehr König unter den Anbietern.“.
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Fitnesstraining ist das Zauberwort. Das zahlt sich aus. Knapp neun Millionen Euro setzen die SGZ im Jahr um. Zum Vergleich: Bei der Stauder-Brauerei waren es in den vergangenen Jahren je rund 20 Millionen Euro. Was passiert nun mit den SGZ-Einnahmen?
Über 30 Angestellte
Den Betrieb der Einrichtungen in den ehemaligen Industriegebäuden, Ladenlokalen oder Schwimmbädern müssten die verschiedenen Betreiber – Sport- und andere Vereine, gemeinnützige GmbHs oder in fünf Fällen der Espo selbst – selbst stemmen. „Überschüsse fließen zurück in die Häuser“, unterstreicht Rohrberg, räumt aber ein: Rund 700.000 Euro bekämen die sieben Schwimmbäder, etwa. das Stadtbad Werden, als Betriebskostenzuschuss von der Stadt. „Ohne die SGZ wären aber viele Bäder zu“, so Rohrberg.
Das gilt auch für die denkmalgeschützte Alte Badeanstalt in Altenessen, nächste Station der Tour. Geschäftsführer Arndt Zengerle: „Der Espo hatte in den 1990er Jahren die Idee für ein Zentrum. Angefangen haben wir 1998 mit drei ABM-Kräften, mittlerweile haben wir über 30 sozialversicherungspflichtige Angestellte.“ Auch das dürfte es, zumindest in NRW, nicht allzu häufig in der Branche geben.