Essen. . Noch bis zum 10. März steht die 1200 Quadratmeter große Eisbahn auf dem Kennedyplatz zur Verfügung. Auch wenn die Besucherzahlen in den letzten Wochen von “Essen on Ice“ erfahrungsgemäß sinken, finden auch bei frühlingshaften 16 Grad noch Menschen den Weg auf das langsam schmelzende Eis.
Wo die paar Grad für den Besuch im Freibad noch fehlen, sind sie an anderer Stelle schon fast wieder zu viel: Bei strahlend blauem Himmel und gefühlten 16 Grad in der Sonne tauschten die meisten wohl doch lieber Schlittschuhe gegen Inline-Skates – und drehten eher am Baldeneysee als auf dem Kennedyplatz ihre Runden. (Kunst-)Schnee, Eis und Glühwein gibt’s dort bei „Essen on Ice“ bis Sonntag trotzdem genug.
„Ob minus fünf oder plus 15 Grad – der Aufwand ist im Prinzip der gleiche“, erklärt der selbsternannte Hausmeister der 1200 Quadratmeter großen Eisbahn, der die dicke Daunenjacke jetzt durch ein luftiges Poloshirt ersetzen kann. Der Stromverbrauch für die Kühlschläuche steige mit den Außentemperaturen natürlich immens, die Anlage mussten sie drei Grad kühler einstellen, um das warme Wetter zu kompensieren. Dass die obere Eisschicht antaut und einen wässrigen Film hinterlässt, tue dem Eislauf-Vergnügen keinen Abbruch, die Bahn sei dadurch sogar „noch geschmeidiger“.
Besucherzahlen ebben erfahrungsgemäß ab
Vermeintliches Glück für Annabel und Emily, die zur Mittagszeit noch die einzigen Eisprinzessinnen unter der Sonne sind. Hitzefrei gab’s noch nicht, aber bis viertel vor eins drückten die beiden Drittklässlerinnen gestern gerne die Schulbank, wohlwissend, dass danach Eislaufen auf dem Plan stand. „Vorsicht Pfützen“, rief die Mama noch vom Rand, als es nach ein paar Pirouetten schon zu spät war für die achtjährige Emily. Zum Trocknen der triefnassen Hose fehlten noch ein paar Grad.
Das schien alle anderen Kinder, die nach und nach ihre Schlittschuhe schnürten, jedoch nicht abzuhalten. Dass sich die Wintersportler nunmehr an einer Hand abzählen lassen, liege übrigens nicht unbedingt am Wetter, so die Mitarbeiter der Eisbahn. In der letzten Woche von „Essen on Ice“ ebben die Besucherzahlen erfahrungsgemäß ab, „die meisten waren in den vergangenen sieben Wochen schon hier“, heißt es. Und Glühwein, ja der läuft sowieso bei jedem Wetter, so Verkäufer Markus Reddig.
Wegen dem sind die vier jungen Künstler aus New York zwar nicht hier, die Rodelbahn mitten in der City zu testen, das lassen sie sich trotzdem nicht nehmen. Bevor sie am Abend in der Show „Rock the Ballett“ im Colosseum Theater tanzen, wollen sie sich noch die Stadt ansehen, die ihnen im Vergleich zum „langweiligen Würzburg“ auf Anhieb viel besser gefällt.