Essen. Weltkulturerbe bietet Paket für Schulen – von der Führung bis zur Unterrichtsreihe.

Nataschas Opa hat hier gearbeitet, der Opa von Julian auch, und Laura war schon mal im Werksschwimmbad: Kinder kennen was von Zollverein, die einen mehr, die anderen weniger, und ob man nun in der Nachbarschaft wohnt oder nicht, ist dabei ganz egal: Bereits 25 Schulen in der Region haben in den letzten drei Jahren feste Kooperationsvereinbarungen mit dem Weltkulturerbe getroffen. Gestern kam die 25. Schule unter Vertrag – die neu gegründete Sekundarschule im Bischöflichen Schulzentrum am Stoppenberg. „Es geht nicht nur um Führungen für Schulklassen“, betonte Jolanta Nölle vom Vorstand der Stiftung Zollverein. „Wenn Schulen mit uns feste Partnerschaften eingehen, erhalten sie ein ganzes Programm.“

Die Zeche Zollverein hält Unterrichtsmaterialien bereit zu den Themen Geographie und Geschichte, man kann bei der Stiftung sozusagen einen alten Bergmann buchen, der kommt dann in die Schule und erzählt von früher, wie es unter Tage war. Oder die Stiftung bietet besondere Exkursionen an – zum Thema Biologie, Entdecker-Touren durch die besondere Flora und Fauna des Weltkulturerbe-Areals. „Wir passen unser Programm immer den Bedürfnissen der Schule an“, betont Petra Becker, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Stiftung Zollverein.

Nachwuchs soll für Weltkulturerbe begeistert werden

Dabei richtet sich das pädagogische Programm beileibe nicht nur an Grundschulen oder die unteren Jahrgänge von weiterführenden Schulen: Auch Themen wie Industrialisierung, Strukturwandel, Migration können am Beispiel der Zeche Zollverein veranschaulicht werden. Und, ganz davon abgesehen: Für Schulen, die feste Partnerschaften eingegangen sind, gibt es immer Sonderprogramme bei Konzerten und Ausstellungen.

Adelheid Bohn, die Leiterin der Sekundarschule, brachte zur Vertragsunterzeichnung im ehemaligen Schalthaus von Zollverein gleich alle Klassensprecher des fünften Jahrgangs mit. „Wir setzen damit lediglich die gute Tradition von Haupt- und Realschule am Schulzentrum Stoppenberg fort“, erklärte die Schulleiterin. Seit diesem Schuljahr werden die Jahrgänge zu Essens erster Sekundarschule zusammengeführt.

Die Zeche Zollverein erhofft sich von ihrem Engagement für Schulen, den Nachwuchs so fürs Weltkulturerbe begeistern zu können. Und um ganz praktische Dienste geht es auch: „Wir organisieren Euch spannende Führungen, und Ihr spielt Theater auf unserem nächsten Zechenfest“, sagte Jolanta Nölle gestern zu den Schülern – mit einem Augenzwinkern.