Essen.. Die Vorschläge zum Umzug des Essener Markt- und Schaustellermuseums nach Zollverein finden Zuspruch. Doch nun geht es ums Geld. „Die Stadt kann nicht mehr leisten als bisher“, heißt es aus der Politik. Für Zollverein wäre die Ansiedlung des Museums ein Gewinn.
Ob sich auf Zollverein künftig die Karussells drehen? In der Politik jedenfalls findet die Idee, das Markt- und Schaustellermuseum aufs ehemalige Kokerei-Gelände zu verlagern, durchaus Gefallen. Die Pläne, die Theo Grütter, Direktor des Ruhrmuseums, nun im Kulturausschusses vorstellte, sehen wie berichtet einen Umzug der Exponate in die „Salzfabrik“ und den nah gelegenen Gasometer der Kokerei vor.
„Ich glaube, dass Zollverein der richtige Ort ist für diese Ausstellung, die im Moment unter Wert verkauft wird“, so Susanne Asche, kulturpolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion. Die Dokumente und Fahrgeschäfte, Spiegel der Kirmestradition, sind derzeit in einer Halle in der Innenstadt untergebracht. Auch für Zollverein wäre die Ansiedlung dieser „großartigen Sammlung, die international beachtet wird“, ein Gewinn, findet Asche.
Land und Ruhrmuseum sind gefordert
Die Machbarkeitsstudie, für die der Landschaftsverband Rheinland 30.000 Euro gab, sei eine willkommene Initialzündung. Die Umsetzung bleibe allerdings abhängig von den noch nicht vorliegenden Kosten und möglichen Modellen zur Trägerschaft. Klar sei: „Was die Finanzierung angeht, ist das Land in starkem Maße gefragt, beim Betrieb das Ruhrmuseum.“ Dass die Stadt über ihren derzeitigen Zuschuss für den Betrieb an der Hachestraße und ihr Engagement beim Ruhrmuseum hinaus Kosten tragen werde, sei unwahrscheinlich. „Erhöhungen kann ich mir bei der jetzigen Haushaltslage nicht vorstellen.“
Auf den Knackpunkt der Kosten verweist auch Hannsjürgen Spies, für die SPD als sachkundiger Bürger im Kulturausschuss. Mit der Studie sei einer erster Schritt gemacht, nun gelte es, Konzepte zur Finanzierung dieser Idee zu entwickeln, die auch aus Spies’ Sicht zur weiteren Belebung Zollvereins beitragen könnte. Begrüßenswert sei vor allem, „dass es sich nicht um ein reines Schaumuseum, sondern um eine Erlebnisausstellung handeln soll“. Das Angebot sei geeignet, Familien aus dem ganzen Ruhrgebiet und darüber hinaus nach Essen zu lotsen.