Essen. . Es glitzert etwas im Wasser - und da schaut die siebenjährige Sarah am Ruhrufer genauer hin. Sie findet: einen „Schatz“, dutzende Uhren, Schmuckstücke, Münzen. Sarah und ihre Mutter alarmieren die Polizei. Die vermutet, dass der Fund aus einer Straftat stammt - und sie lobt das Verhalten des Mädchens als „vorbildlich“.
Am Tag danach steht das Telefon von Anke Gretsch nicht mehr still: Radio Essen, der WDR, die Bild-Zeitung. Alle wollen wissen, was sich da zugetragen hat am Donnerstagnachmittag am Ruhrufer, als Anke Gretsch mit ihrer Tochter Sarah (7) und Hund „Flocke“ am Ruhrufer in Steele wie schon so oft spazieren ging - und als das Mädchen im Schilf einen „Schatz“ fand.
An die Böschung wagt sich Sarah, „das macht sie oft“, sagt die Mutter. Es glitzert etwas im Wasser - und da schaut die Siebenjährige genauer hin. „Mama, ich habe etwas gefunden“, ruft sie, „da liegen ganz viele Uhren.“ Jetzt schaut auch Anke Gretsch genauer hin. Für Mutter und Tochter beginnt ein "großes Abenteuer". Sie gehen noch einmal nach Hause, holen einen Kescher und fischen in Höhe des Freibads Steele immer mehr Schmuckstücke aus dem Wasser. Perlenketten, eine Münzsammlung, erinnert sich Anke Gretsch.
Sie nehmen die Fundstücke mit nach Hause, waschen sie, und dann ruft Sarah bei der Polizei an. „Das war ihr wichtig, das selbst zu machen“, erzählt die Mutter. Die Polizei lässt nun die Feuerwehr suchen. Sie findet: Sarahs „Schatz“, dutzende Schmuckstücke, Halsbänder, Uhren, Münzen, vermutlich Sammlerstücke. Und vermutlich Strandgut, das aus einer Straftat stammt.
„Besonderer Dank gebührt natürlich der jungen und ehrlichen Finderin“
Polizeisprecher Peter Elke ist voll des Lobes: „Toll“ habe sich Sarah verhalten, „vorbildlich“: Noch weiß die Polizei nicht, wie lange die Fundstücke im Wasser lagen, und vor allem auch nicht, welchen Wert der „Schatz“ hat. Das muss nun ermittelt werden. Ziemlich wahrscheinlich aber erscheint es Sprecher Elke, dass es sich bei den Wertgegenständen um „Einbruchs- oder Diebesgut“ handelt. Die Schmuckstücke lagern nun in der Asservatenkammer der Polizei. Erste mögliche Besitzer haben sich bereits gemeldet. Der Eigentümer des „Schatzes“ war noch nicht darunter. Hinweise nimmt die Polizei unter 0201 / 8290 entgegen.
Der oder die eigentlichen Besitzer der Fundstücke müssten sich dann auch entscheiden, welchen Finderlohn sie dem Mädchen zugestehen wollen. Sollte kein Eigentümer festgestellt werden können, fällt der Fund irgendwann vielleicht an Sarah und ihre Familie. Bis dahin kann sich die Siebenjährige über warme Worte der Polizei freuen: „Besonderer Dank gebührt natürlich der jungen und ehrlichen Finderin.“ Sarah selbst freue sich sehr, dass sich nun so viele Menschen für ihre Geschichte interessieren, berichtet die Mutter voller Stolz auf ihre einzige Tochter. Das Telefon von Anke Gretsch könnte schon bald wieder klingeln.