Essen. . Die Zukunft des Osram-Hauses in Essen liegt weiter im Ungewissen. Anfang Dezember meldete das Unternehmen, dem das Gebäude gehört, Insolvenz an. Die Instandsetzung hakt außerdem, weil beim Abriss im inneren des Gebäudes geschlampt wurde. Dennoch soll es weitergehen.

Eine neuerliche Hiobsbotschaft begleitet den Hotel-Umbau des denkmalgeschützten Osram-Hauses im Essener Südviertel: Die Besitzerin, die Westfälische Grundbesitz und Finanzverwaltung AG (WGF), die sich auch um die Entwicklung des Gebäudes kümmert, ist insolvent.

Die Aktiengesellschaft hatte am 11. Dezember einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Düsseldorf gestellt. Laut WGF und „Melia Hotels International“, letztere Kette wurde Ende November 2012 als neuer Mieter des Hotelprojekts vorgestellt (die NRZ berichtete), soll dies keinerlei Einfluss auf die Fortführung des Projektes haben.

Eigentlich sollten schon im zweiten Quartal 2012 die ersten Hotelgäste in dem neu gestalteten 20er Jahre-Bau des Architekten Ernst Knoblauch begrüßt werden, aber die Instandsetzung und der Umbau des in die Jahre gekommenen architektonischen Juwels stockt: Bei den Abrissarbeiten im Inneren wurde geschlampt, tragende Gebäudeteile wurden entfernt.

Konkreter Zeitplan liegt noch nicht vor

Der Vertrag mit der Kette „acom hotel“, die als Erst-Nutzer auch auf dem mittlerweile abgenommenen Bauschild prangte, wurde von der WGF gekündigt. Die Bauzäune wurden zwischenzeitlich wieder abgebaut, seitdem ruht die Baustelle an prominenter Stelle.

Zwar will der WGF-Vorstand mit einem gerichtlich bestellten Sachverwalter die Sanierung aus eigener Kraft schaffen, ohne das Heft des Handels wie bei einem normalen Insolvenzverfahren aus der Hand zu geben, aber automatisch verspricht dies nicht eine sichere Zukunft für den Bau aus dem Jahr 1928. „Das Projekt soll im Interesse der Gläubiger fortgeführt werden“, erklärt WGF-Sprecher Maximilian Pisacane.

Einen konkreten Zeitplan kann er nicht nennen. Durch diese Form der Insolvenz mit einem Sanierungsvorstand will das Unternehmen verhindern, dass die eigenen Immobilien, wie etwa das Osram-Haus, nicht zur Bedienung kurzfristiger Interessen als Notverkäufe unter Wert veräußert werden.

Zweckoptimismus verbreitet auch die mallorquinische Hotelkette „Melia Hotels International“: „Everything will proceed as planned“, zu deutsch „Alles wird wie geplant fortgesetzt“, hieß es aus der Kommunikationsabteilung der Spanier auf NRZ-Nachfrage.