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Im Februar 2011 meldeten die Experten des Kommissariates für Computerkriminalität die erste Geld-Falle an einem Geldautomaten. Jetzt ist die Masche wieder da: entdeckt am späten Montagabend an einem Automaten an der Mülheimer Straße in Frohnhausen.

Die Masche heißt „Cash-Trapping“ und ist im Gegensatz zu anderen Manipulationen an Geldautomaten eine ziemlich simple Nummer. Die Täter bekleben eine Metallschiene innen mit starkem doppelseitigem Klebeband, wie es zum Beispiel zum Verlegen von Teppichen benutzt wird. Diese Schiene befestigen sie dann am Geldausgabefach des Automaten und spekulieren darauf, dass das abgehobene Geld daran kleben bleibt.

Das einzig Richtige

Genau so hat es auch funktioniert am Automaten einer SB-Filiale an der Mülheimer Straße. Der 37-jährige Bankkunde wollte am Montag gegen 21.15 Uhr 1500 Euro abheben, aber die Scheine kamen nicht aus dem Ausgabefach. Er schaute sich den Automaten näher an. Und dann tat er das einzig Richtige: Er alarmierte sofort die Polizei - und blieb selbst am Automaten stehen. Hätte er sich auch nur für wenige Minuten entfernt, wäre das die Gelegenheit für die Täter gewesen, die Metallschiene und das Bargeld wegzunehmen und mit der Beute zu flüchten.

So stellten die Beamten kurz darauf fest: Die Metallschiene gehört nicht wirklich zum Automaten. Sie zogen das Teil ab und entdeckten: In der inneren Höhlung klebten die kurz zuvor gezogenen Scheine am Klebeband. Alles richtig gemacht, sagt auch Polizeisprecher Raymund Sandach an die Adresse des 37-Jährigen: „Er rief sofort die Polizei an. So hatten die Täter keine Zeit, sich das Geld anzueignen.“

Vorsicht am Automaten

Aus gegebenem Anlass mahnt die Polizei grundsätzlich zur erhöhten Aufmerksamkeit am Geldautomaten. Im Fall eines Verdachtes von „Cash-Trapping“ rät sie dazu, „in der Nähe des Automaten zu bleiben und Bankmitarbeiter und Polizei zu informieren. Außerdem drohen weitere Gefahren beim Geldabheben: In den letzten Monaten kam es mehrfach zu Trickdiebstählen, bei denen Bürger beim Geldabheben angesprochen und abgelenkt wurden, so dass ein Komplize ins Ausgabefach greifen und mit dem abgehobenen Geld flüchten. In einem Fall sind die Täter sogar gewalttätig geworden und haben das Geld geraubt.