Essen. . Der Titel „NRWs größte Verbrauchermesse“ bleibt in Essen. Und das obwohl die Messe “Mode Heim Handwerk“ in den vergangenen sechs Jahren um die 25.000 Besucher verlor. Doch bis Messeende am 11. November sollen mehr als 37 Millionen Euro umgesetzt werden. Sonderthemen wie die NRW-Spezialitätenschau sollen auch dem lokalen Einzelhandel zugute kommen.
Verbrauchermessen haben es schwer in Zeiten von TV-Homeshopping, Onlinekauf im Internet , Einkaufszentren und immer mehr Trödelmärken. Auch die „Mode Heim Handwerk“ in Essen hat in den letzten sechs Jahren rund 25.000 Besucher verloren. Aber die Messemacherinnen Susann Selent und Sabina Großkreuz rechnen vor: Bis Sonntag, 11. November, werden in elf Messehallen mehr als 37 Millionen Euro umgesetzt. Der Titel „NRWs größte Verbrauchermesse“ bleibt unangefochten in Essen.
Den Besucherrückgang der letzten Jahre führen Messedirektorin Susann Selent und Geschäftsbereichsleiterin Sabina Großkreuz im Wesentlichen darauf zurück, dass die Verbrauchermesse an Allerheiligen nicht mehr öffnen darf: „Die geänderte Rechtslage hat den Ausstellern und uns weh getan“, sagt Sabina Großkreuz und blickt wehmütig auf den Kalender. Ein stiller Feiertag, gefolgt von einem Brückentag - „was hätte das für ein starker Start werden können!“
Nun, so schlecht war er auch ohne den Feiertag nicht. 43.000 Besucher zählte die Messe an den ersten beiden Tagen. „Eine starke Zahl“, sagt Messe-Geschäftsführer Egon Galinnis und sieht sich bestätigt in seiner Prognose, dass am Ende der Woche 140.000 Besucher gekommen sein werden, ebenso viele wie im Vorjahr. Aus Besucherbefragungen wissen die Messemacher: Jeder Besucher gibt bei seinem im Schnitt viereinhalbstündigen Bummel knapp 260 Euro aus, die Fahrtkosten hin und zurück noch gar nicht eingerechnet. Damit geben die Besucher ähnlich viel Geld aus wie die Besucher der Verbrauchermesse „Dortmunder Herbst“.
Themenmessen als neues Konzept
In Dortmund sind sie allerdings noch viel mehr gebeutelt vom Besucherrückgang: Letztes Jahr stürzte die Besucherzahl unter die kritische Marke von 50.000. Durch ein neues Konzept mit Themenmessen, wie Essen es schon seit Jahren umsetzt, ist die Besucherzahl in Dortmund diesen Herbst wieder um 15 Prozent gestiegen.
Der Umsatz der Messe soll am Essener Einzelhandel nicht vorbei gehen. „Wir sind daran interessiert, dem regionalen Einzelhandel eine Plattform zu bieten“, sagt die Messedirektorin - etwa bei der Spezialitätenschau „NRW - Vom Guten das Beste“. Mit solchen Sonderthemen wollen die Messemacher den Besuchern Zusatznutzen verschaffen. Denn etwa der Allzweckreiniger mit dem „grünen Stein“ taugt nicht mehr wirklich als Alleinstellungsmerkmal: An fünf Ständen ist er auf der Messe zu haben. Und in Halle 9 schimpft eine Besucherin: „Wenn ich Handyschalen haben will, kann ich auch auf den Flohmarkt gehen.“