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Professor Ferdinand Dudenhöfer gilt gemeinhin als „Autopapst“. Schenkt man dem Hochschullehrer der Universität Duisburg-Essen Glauben, dann hat es vor allem einen Grund, dass nicht längst viel mehr Elektroautos auf den Straßen unterwegs sind. Nein, es liegt nicht am höheren Anschaffungspreis und auch nicht an der geringeren Reichweite im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Es liegt vor allem an der Psychologie der Autofahrer, ist Dudenhöfer überzeugt. Hier setzt das Projekt „Ruhr-Auto-e“ an. Es will „den Knoten in den Köpfen lösen“, formuliert Dudenhöfer.

Bis zu 30 Autos mit Elektroantrieb stehen dafür in den kommenden 18 Monaten bereit. Und jedermann kann sie nach dem bewährten Prinzip des Car-Sharing ausprobieren. Unverbindliche Testfahrten sind am heutigen Samstag, 3. November, ab 10 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz möglich, wenn der offizielle Startschuss fällt für „Ruhr-Auto-e“.

Leise und dennoch flott unterwegs

Dudenhöfer selbst schwärmt vom besonderen Fahrgefühl: Elektroautos seien leise und dennoch flott unterwegs: „Es macht richtig Spaß“, so der Professor. Außerdem sei diese umweltfreundliche Antriebsart doch prädestiniert für einen Ballungsraum wie das Ruhrgebiet. Dudenhöfer hofft, dass die leider noch verschwindend geringe Zahl der Nutzer mit Hilfe des vom Bund geförderten Projektes schnell steigt. Die Forscher wollen so herausfinden, was sich technisch noch verbessern ließe. Um etwa den optimalen Batterieeinsatz berechnen zu können, sie es wichtig zu wissen, wie lang die Strecke ist, die Nutzer im Durchschnitt zurücklegen.

Für alle, die nach einer Probefahrt auf den Geschmack kommen - so funktioniert’s: Interessenten, können sich im Internet unter www.ruhrauto-e.de anmelden und erhalten eine persönliche Chipkarte, mit der sie ein E-Auto, das sie zuvor reservieren müssen, nutzen können. 9,25 Euro pro Stunde zahlen sie für einen Opel-Ampera, ab Frühjahr 2013 verstärken E-Smarts die Fahrzeugflotte, zu haben dann für 4,90 Euro pro Stunde oder für 45 Euro pro Tag.

Kombiniertes Ticket in Planung

Als nächster Schritt ist ein kombiniertes Ticket geplant, mit dem sich sowohl E-Autos als auch Busse, Bahnen im VRR-Gebiet sowie Mietfahrräder nutzen lassen. Voraussichtlich 2013 soll ein solches Ticket erhältlich sein.

Für die E-Autos sind neun Standorte ausgeguckt: in der Innenstadt die Hachestraße, die Vereinsstraße, die Ribbeckstraße und der Pferdemarkt, an der Uni die Segerothstraße, außerdem, der Rüttenscheider Stern, die Zweigerstraße, der Stadtwaldplatz und die Frankenstraße.