Essen/Bottrop.. Mit einem Pilotprojekt im Ruhrgebiet wollen Forschung, Politik und Unternehmen die Verbreitung von Elektroautos vorantreiben. Von Samstag an sollen im Raum Essen an etwa zehn Standorten E-Autos für Interessierte fahrbereit zur Verfügung stehen. Die Autos können sowohl stunden- als auch tageweise gemietet werden.

Eine Innenstadt ohne Motorengeräusche, weil Fahrzeuge elektrisch betrieben werden – das ist heute noch Zukunftsmusik. Einen Schritt in diese Richtung geht das Projekt Ruhr-Auto-e, das ab 3. November für vorerst 18 Monate in Essen und Bottrop zur Verfügung stehen wird. In Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen (UDE), dem Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) und der Vivawest Wohnen GmbH wird es möglich sein, das Konzept des Car-Sharings mit Elektroautos auszuprobieren. „Wir wollen die Menschen von den Vorzügen der Elektromobilität überzeugen“, sagt Professor Ferdinand Dudenhöffer von der UDE. Das könne dann auch Anreiz zum Kauf eines Elektroautos für Privat- oder Firmenkunden sein.

Derzeit steckt das Projekt allerdings noch in den Kinderschuhen, das zeigt sich unter anderem an der noch geringen Zahl an verfügbaren Standorten. Ab November sind neun Stellplätze in Essen und einer in Bottrop vorgesehen, weitere zehn sollen Anfang des Jahres hinzukommen.

ElektromobilitätAb 2013 insgesamt 30 Wagen im Car-Sharing-Programm

Auch beim Anmeldeverfahren ist noch Arbeit zu leisten. Über das Internetportal www.ruhrauto-e.de können sich Nutzer registrieren lassen, um dann die sogenannte DriveCard bei einem Partner vor Ort abzuholen oder ein bereits bestehende VRR-Ticket auf dieses Angebot auszuweiten. Wer diese Partner vor Ort sein werden, wird erst Anfang November auf der Homepage bekannt gegeben. Die Karte ist notwendig, um das Auto zu entriegeln. Für 9,25 Euro pro Stunde und 90 Euro pro Tag ist dann einer von 20 Opel Amperas auszuleihen. Anfang 2013 sollen noch zehn Smarts dazukommen, die dann für 4,90 Euro pro Stunde bzw. 45 Euro pro Tag zur Verfügung stehen.

Ausweitung des Stationennetzes

Auch die Einbettung in das öffentliche Verkehrsnetz wird erst im neuen Jahr vollends verwirklicht. Dann soll es möglich sein, mit nur einer Karte sowohl die Car-Sharing-Option zu nutzen als auch Bustickets zu bezahlen oder ein Fahrrad an einer Verleihstation auszulösen.