Essen. . Herbstzeit ist Laubzeit: EBE und Stadtwerke verteilen in diesem Jahr 150.000 Sammelsäcke an die Essener Bürger – und hoffen auf deren Mithilfe bei der Laubentsorgung - aber vorschriftsgemäß.

So um die 188.000 Straßenbäume zwischen Karnap und Kettwig haben einen klitzekleinen Nachteil: Sie sorgen jedes Jahr im Herbst für knapp 4000 Tonnen Laub. Es ist der alle Jahre wiederkehrende Großauftrag für die Entsorgungsbetriebe Essen, die in diesen Tagen in die Laubkampagne 2012 einsteigen – mit 220 Mann der Straßenreinigung, mit Turbo-Saugern auf Müllwagen, mit 20 Kehrmaschinen und jeder Menge Besen und Schüppen. Und mit immerhin 150.000 Laubsäcken, die ab sofort an die Essener Bürger an allen Recyclingstationen (siehe Info-Box) ausgegeben werden.

Die EBE hat in diesem Jahr gemeinsam mit den Stadtwerken ihre Zahl um gut 30.000 Stück aufgestockt. Erstmals sind die Säcke aus recyceltem Polyethylen, weiß, leicht, widerstandsfähig, ausgezeichnet mit dem Umweltengel, vor allem deutlich kostengünstiger. Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu ihren Vorgängern aus Papier reißen sie nicht so schnell, was gerade bei dem doch eher nassen Herbstwetter das leidige Aufplatzen der Säcke verhindern dürfte. Letztendlich wird das Laub mitsamt der Säcke ohnehin im Müllheizkraftwerk Karnap verbrannt, „dabei fällt das schadstoffarme Plastik wirklich nicht ins Gewicht“, sagt EBE-Sprecherin Bettina Hellenkamp.

Gesammeltes Laub wird meist willkürlich abgelegt

Es ist in diesem Jahr mit der deutlich höheren Zahl an Herbstlaub-Säcken auch der Versuch, noch mehr Essener als bisher als Helfer zu gewinnen. Dass der ein oder andere das Laub aus seinem Garten eintütet, dass sich auch Essener die Säcke abholen, die nicht im Straßenreinigungsverzeichnis stehen, sieht zwar die EBE nicht gerne, will dies aber nicht durch aufwändige Personen- und Adressen-Abgleiche verhindern: „Laub aus dem Garten gehört in die Biotonne, in den Komposter oder in eigenen Säcken zum Recyclinghof“, sagt Bettina Hellenkamp. „Dort werden sie auch kostenlos angenommen.“

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Im vergangenen Jahr habe die EBE immer wieder Laubsäcke vor Kleingarten-Anlagen entdeckt, einfach „wild“ abgelegt irgendwo im Stadtgebiet oder in Straßen, die keine Reinigungsgebühren zahlen, gefüllt mit Grünschnitt, oft auch deutlich nach der Laubzeit. Dies sei ärgerlich und schlicht nicht in Ordnung: „Da gehört nur Laub von Gehwegen, Straßen und Plätzen hinein, das vor den Wohnhäusern der Bürger liegt.“

Dass derlei Laubentsorgung nicht nur Gefahrenquellen beseitigt, sondern auch Überschwemmungen verhindern hilft, liegt vor allem im Interesse der Stadtwerke: Über 50.000 Gullys droht im Herbst die Laub-Verstopfung, betont Stadtwerke-Sprecher Dirk Pomplun. „Wer den Gully vor seinem Haus vom Laub befreit, verhindert, dass ihm vielleicht das Regenwasser in den Keller strömt“. Wer die Säcke befüllt hat, soll sie an den Straßenrand stellen, die EBE sammelt sie bis zum Ende der Laubkampagne im Dezember ein: „Es ist für uns einfach eine große Hilfe.“