Dortmund. Dortmund. „Die Mieter sind sofort ganz neugierig geworden, als der Wagen auf dem Hof stand“, berichtet Christian Schmitt. „100 Personen im Schüchtermann-Karree an der Bornstraß werden wohl Interesse am Mitmachen haben“, schätzt der Vermieter.

Autoteilen oder Carsharing kann heute jeder. Die Bahn, Autovermieter und private Organisationen bieten das Gemeinschaftsauto für viele Nutzer an. Aber nur ein Anbieter in Dortmund fährt schon auf ein gemeinsames Elektroauto ab: Das Autohaus Rüschkamp und die Wohnungsgesellschaft Schmitt in der Nordstadt bieten die besondere Gelegenheit. Und das auch noch zum Schnäppchenpreis.

Christian Schmitt und Joan Hendrik Rüschkamp sind Überzeugungstäter. Rüschkamp fährt selbst einen „Volt“, den Bruder des „Ampera“, also ein Elektroauto mit Reichweitenverlängerer (Range Extender) im Sportwagen-Design. Das Auto ist ein echter Hingucker. Und das ist auch gut so. „Viel zu lange hat man das Elektroauto mit Verzicht gleichgesetzt“, erklärt Rüschkamp. Jetzt setzt man auf die Freude am Fahren, auf den Spaß und auch aufs Vorzeigen.

Exklusives Angebot für Mieter

Darum geht es auch bei dem kleinen Peugeot „iOn“. „Die Mieter sind sofort ganz neugierig geworden, als der Wagen auf dem Hof stand“, berichtet Christian Schmitt. 200 Mietparteien gibt es im Schüchtermann-Karree an der Bornstraße, also 400 Menschen. „100 werden wohl Interesse am Mitmachen haben“, schätzt der Vermieter. „Wir wollen den Bedarf für die gelegentliche Fahrt mit einem Auto abbilden“, so Schmitt. Sozusagen als besonderen Clou zum Mietvertrag.

Und das auch noch alternativ und zu einem Vorzugspreis. Der Preis wird vom Vermieter so gedeckelt, dass der Nutzer noch 2,50 Euro pro Stunde am Tag oder 1,50 bei Nacht plus 18 Cent je Kilometer zahlt. Das Angebot gilt exklusiv für die Mieter. „Das Modell ist bundesweit einmalig“, würdigt Rüschkamp den ideellen Einsatz Schmitts.

Da alle Theorie bekanntlich grau ist, soll nun die Praxis zeigen, wie belastbar die Elektroautos im Dauerbetrieb sind. Dass 130 Kilometer zu schaffen sind, ist bekannt. Im Winter schafft die Batterie aber nicht mal die halbe Leistung.

Die Preise purzeln 

Die größte Sorge ist natürlich, irgendwo liegenzubleiben. Die „Tankanzeige“ funktioniert allerdings sehr genau und gibt Auskunft, wie viele Kilometer bis zur nächsten Ladung an der Steckdose noch drin sind.

In Zukunft erwägt Christian Schmitt auch eine Photovoltaikanlage auf dem Garagendach zu installieren, um noch unabhängiger und umweltfreundlicher zu sein.

Das Modell soll vor allem zeigen: Es klappt! Die Preise der Autos purzeln. Ein „iOn“ kostet noch ca. 22 000 Euro. Auf 100 Kilometern schluckt er Strom für ca. 3,25 Euro. Elektrofahrzeuge stehen allgemein für wenig Verschleiß und geringe Betriebskosten. Nur muss sich das erst mal herumsprechen. Das tut es natürlich über Aktionen wie das erste elektrische Nachbarschaftsauto.

FAKTEN:

Bundesweit gibt es 140 Anbieter, die Autos für gemeinsame Nutzung anbieten. 220 000 Personen fahren auf dieses Angebot ab. Elektroautos werden noch höchst selten geteilt.

Bei der Energiewende wird darauf gesetzt, dass der Strom von immer mehr Windrädern in schwachen Verbrauchszeiten z.B. nachts von den Batterien der E-Autos aufgenommen wird.