Essen. . In Essen startet das Projekt Kindergesundheitsmobil. Die Ärzte und Pädagogen im Mobil informieren Eltern kostenlos über Kinderkrankheiten und untersuchen, wenn erwünscht, Kinder und leiten diese gegebenenfalls an niedergelassene Ärzte weiter. Zur Vorstellung des Projekts kam ein prominenter Gast.

„Nur gesunde Kinder können lernen und sich entwickeln“, ist sich Rita Süssmuth sicher. Seit mehr als 15 Jahren sitzt die Bundestagspräsidentin a.D. dem Kuratori­um der McDonald’s Kinderhilfe Stiftung vor, die sich für das Wohl kranker Kinder und deren Eltern einsetzt – etwa in den 17 Ronald-McDonald-Häusern in Deutschland.

„Wenn Sie dort schwer kranke Kinder erleben, werden Sie ganz still und nachdenklich. Dann kommen Sie sehr schnell zu der Frage: Wie helfen wir denen, von denen wir noch nicht wissen, ob sie krank sind und wie beugen wir Krankheiten vor?“, betont Süssmuth in ih­rer Rede auf dem Weberplatz in der Innenstadt.

Denn dort wurde das Kindergesundheitsmobil vorgestellt, ein deutschland- und weltweit einmaliges Projekt. Süssmuth: „Kinder besser zu schützen und zu helfen, ist unser Ziel.“ Träger sind ne­ben der Stiftung die Stadt und der Deutsche Kinderschutzbund. Gemeinsam schicken sie das Mobil auf Reisen durch Essen. Präventiv, damit kein Kind verloren geht.

Leicht zugängliche Infos zu gesundheitlichen Fragen

Der Stadtkern, Altenessen, Kray, Bochold, Katernberg und Frohnhausen werden zuerst angesteuert. Das innovative, aufsuchende Konzept in den Stadtteilen bietet allen Kindern und deren Eltern leicht zugängliche Infos zu gesundheitlichen Fragen und vermittelt die Inhalte mit Hilfe sozial pädagogischer Methoden. Die Beratung ist kostenlos und kommt meist spielerisch daher. So lernen Kinder gesunde Ernährung beim gemeinsamen Kochen und Zubereiten von Obstsalat im Fahrzeug kennen.

Wer das Mobil betritt, findet sich in einem großen hellen Raum wieder. Neben einer großen Sitzecke mit bunten Kissen, reichlich Spielzeug für kleine und größere Kinder, einer Baby-Schaukel und einem separaten Sitzbereich mit Tisch, bietet das Mobil Platz für eine Küche und ein kleines Bad. Mit nur wenigen Handgriffen werden die Wände zur Seite ausgefahren, um Platz auf 20 Quadratmetern zu schaffen.

Ein Behandlungszimmer für den Kinderarzt kommt im Mobil ebenfalls unter. „Dort können wir Seh- und Hörtests durchführen, Blutdruck messen, die Kinder abhören und weiter untersuchen“, sagt Dr. Petra Freynik, Ärztin am Gesundheitsamt. Einen normalen Arztbesuch ersetzt das Mobil aber nicht“, macht sie deutlich. Sieht der Arzt im Wagen Bedarf, vermittelt er die Patienten zu einem niedergelassenen Kollegen, der sie behandelt.

Nicht nur körperliche, sondern auch die soziale und seelische Gesundheit würden im Mobil angesprochen. Deshalb sind neben dem Kinderarzt immer zwei Sozialpädagogen mit an Bord. Geleitet wird das dreiköpfige Team, das gelegentlich auch von ehrenamtlichen Helfern aus dem Ronald-McDonald-Haus an der Gruga unterstützt werden soll, von Michaela Schalk, die derzeit ihren Lkw-Führerschein fürs sperrige Gefährt macht.

Denn es ist eine Spezialanfertigung, besteht aus einem acht Meter langen, 2,5 Meter breiten und 2,5 Meter hohen Kofferaufbau, der aufs Chassis eines 18-Tonners aufgesetzt ist und vor sperrigen Zufahrten in Essen keinen Halt macht. Süssmuth: „Wir werden Kinder und Eltern aufsuchen, hinschauen, nicht nur sagen: Da könnte etwas nicht stimmen.“

Die Haltestellen

Von 10 bis 16 Uhr hält das Mobil am 18. September auf dem Krayer Markt, am 20. September am Palmbuschweg 156 in Altenessen, am 21.September an der Friedrich-Lange-Straße (Parkplatz) in Bochold, am 25.September auf dem Frohnhauser Markt, am 27. September an der Bullmannaue 15-17, am 1. Oktober auf dem Katernberger Markt, am 2. Oktober an der Grimbergstraße 30 und am 4. Oktober auf dem Weberplatz.

Die Projektträger

Die Stadt Essen wird in dem Projekt durch den Geschäftsbereich Jugend, Bildung, Gesundheit und Soziales vertreten. Der Deutsche Kinderschutzbund OV Essen engagiert sich seit über 40 Jahren als starker Partner für Kinder und Familien. Die McDonald’s Kinderhilfe Stiftung setzt sich für das Wohl schwer kranker Kinder und deren Eltern ein. Sie ist Träger des Ronald McDonald Hauses (Hundertwasser-Haus) an der Gruga.

Weitere Infos über gibt’s auf: www.kindergesundheitsmobil.de