Essen. . Allen gefühlten Spitzenwerten zum Trotz: Das überaus warme Wochenende war keins der Wetter- und Einsatzrekorde, wie eine kühle Nachbetrachtung zeigt.

Ein wenig überhitzt reagiert: Kaum robben sich die Temperaturen hierzuorte träge an toskanische Gewohnheitswerte heran, wird der Ausnahmezustand ausgeschrien: Rette sich wer kann vor der gefühlten Sahara. Da kommt eine kalte Dusche am Tag nach dem großen Schwitzen wie gerufen: Das Wochenende der angeblichen Rekorde, ätsch, es war gar kein’s, sondern allenfalls ein heißer Anwärter darauf, zeigt eine Rückschau mit kühlem Kopf:

36,4 Grad – das ist ein Wort, aber nicht das Maß aller Dinge. Bei 36,6 Grad liegt der Hitzerekord für Essen, gemessen im August 2003 an der Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes in Schuir, in zwei Metern Höhe an schattigem Ort. Dass die Thermometer in den Quartieren ganz andere Werte angezeigt haben dürften, davon geht Meteorologe Peter Hartmann aus: „Zwei, drei Grad wird es da sicher wärmer gewesen sein.“ Und dass in Schuir mit 22,3 Grad die Nacht halbwegs erträglich blieb, „liegt eben auch an unserer Berglage, abseits der Großstadt.“

250 Rettungsdienst-Einsätze

250 Rettungsdienst-Einsätze am Samstag und 151 am Sonntag zählte die Feuerwehr. 130 beziehungsweise 137 waren es an den beiden Tagen des Wochenendes zuvor. Die Retter hatten merklich mehr zu tun, stießen allerdings nicht an ihre Grenzen. Ein zu frühes Bier, viele Barfußgänger und insgesamt mehr Freizeittrubel sorgten für Mehrarbeit. Aber längst nicht jeder Einsatz war ein internistischer Notfall etwa wegen hitzebedingter Herz-Kreislaufschwäche, sagte Feuerwehrsprecher Mike Filzen.

Essen schwitzt

Am heißesten Wochenende des Jahres zog es viele Essener in die Sonne. Zwischendurch brauchten die meisten dann aber auch eine Abkühlung.
Am heißesten Wochenende des Jahres zog es viele Essener in die Sonne. Zwischendurch brauchten die meisten dann aber auch eine Abkühlung. © WAZ FotoPool
Am heißesten Wochenende des Jahres zog es viele Essener in die Sonne. Zwischendurch brauchten die meisten dann aber auch eine Abkühlung.
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Am heißesten Wochenende des Jahres zog es viele Essener in die Sonne. Zwischendurch brauchten die meisten dann aber auch eine Abkühlung.
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Am heißesten Wochenende des Jahres zog es viele Essener in die Sonne. Zwischendurch brauchten die meisten dann aber auch eine Abkühlung.
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Am heißesten Wochenende des Jahres zog es viele Essener in die Sonne. Zwischendurch brauchten die meisten dann aber auch eine Abkühlung.
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Am heißesten Wochenende des Jahres zog es viele Essener in die Sonne. Zwischendurch brauchten die meisten dann aber auch eine Abkühlung.
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Am heißesten Wochenende des Jahres zog es viele Essener in die Sonne. Zwischendurch brauchten die meisten dann aber auch eine Abkühlung.
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Am heißesten Wochenende des Jahres zog es viele Essener in die Sonne. Zwischendurch brauchten die meisten dann aber auch eine Abkühlung.
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Am heißesten Wochenende des Jahres zog es viele Essener in die Sonne. Zwischendurch brauchten die meisten dann aber auch eine Abkühlung. © WAZ FotoPool
1/30

332 Ruhestörungen liefen auf, wenn das Grillen mit Grölen in den Gärten kein Ende finden wollte. Das waren 20 Prozent mehr als am Wochenende zuvor, so Polizeisprecher Lars Lindemann: „Keine extreme Geschichte“, sondern im Rahmen des Üblichen, „wenn mehr draußen stattfindet“.

47.8000 Besucher in den Freibädern

47.800 Besucher fanden am Wochenende Erfrischung in einem der fünf Freibäder (Grugabad, Kettwig, Oststadt, Hesse und Steele). „Das ist zwar der absolute Spitzenwert in dieser Saison“, sagt Michael Ruhl von den Sport- und Bäderbetrieben. Aber es bleibt Luft nach oben: Zwar verhilft das Wochenende den Freibädern in der 33. Woche des Jahres zu 86.000 Besuchern, jedoch in der 29. Woche 2006, inmitten des deutschen Fußball-Sommermärchens, standen unterm Strich 116.500 Badegäste.

12.932 Besucher am Sonntag im Grugabad gelten durchaus als Spitzenwert, bei einer Kapazitätsgrenze von etwa 15.000 wäre aber noch Platz gewesen fürs ein oder andere Handtuch.

Tokioter Verhältnisse

Ohnehin ist das mit der Aufnahmefähigkeit so eine Sache: Während man im Schwimmerbecken relativ ungestört seine Bahnen ziehen konnte, erinnerte die Situation im Wellenbad eher an Tokioter Verhältnisse. Immerhin hat das gute Wetter der letzten drei Ferienwochen die Bilanz halbwegs ins Lot gerückt.

273.000 Gäste zählten die Sport- und Bäderbetriebe – 100.000 mehr als 2011. Die Hoffnung, dass es noch sehr viel mehr werden, trübt der Ausblick in Schuir: „Die Hitze ist erstmal durch, und so warm wird es nicht mehr werden“, sagt Peter Hartmann. „Das gibt die Jahreszeit nicht mehr her.“ Na dann, auf ein Neues im Sommer 2013.