Essen. Mit dem „Ideenpark“ will Thyssen-Krupp Jugendliche für Naturwissenschaften begeistern. Zwei Wochen lang treffen in der Messe Essen Technik und Bildung aufeinander. Mitmachen erwünscht.

Technik trifft Bildung, was passiert? Es funkt hoffentlich, und ein Feuer entsteht, Faszination – ein Berufswunsch? Thyssen-Krupp will den Rahmen schaffen für diesen Prozess, denn Ingenieure und Naturwissenschaftler braucht das Land. Darum beruft das Unternehmen in der Messe Essen den „Ideenpark“ ein, „das Gipfeltreffen für Technik und Bildung“. Und über 120 Firmen, Vereine, Institute machen mit. Noch zwei Wochen, dann sollen etwa 400 000 Besucher die Faszination Technik erleben. Was erwartet sie? Eine Auswahl.

Das Rad neu erfinden

Der IdeenPark im Video I

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    Mercedes etwa will zeigen, wie man das Rad neu erfindet. Dazu schickt der Autobauer seine Designer von Sindelfingen zum Ideenpark. Im rund 600 Quadratmeter großen „Mercedes-Benz Design Lab“ tüfteln sie mit Gruppen von Kindern und Jugendlichen daran, wie das Fahrzeug von morgen aussehen könnte. Der Prozess ist auf Stationen aufgeteilt: Am ersten Tisch entwerfen die Jugendlichen ein Auto auf Papier, am letzten modellieren sie das Fliewatüüt aus Spezialton im Maßstab 1 zu 10.

    Und natürlich geben die Designer auch Berufstipps: Wie haben sie ihren Weg gemacht? Woran erkennt man gutes Design?

    Nun, was für Fantasiemodelle in Essen entstehen, das kann niemand vorhersagen. „Kinder lassen auch mal das Auto fliegen“, sagt Renate Riek-Bauer, Designerin und zufällig auch Volleyball-Rekordnationalspielerin. „Sie denken erst mal weit und groß. Das muss man zulassen.“

    Rock im Glaskasten 

    Musik an! Lauter! Das Projekt IdeenSounds zeigt, wie ein Album entsteht und welche Rolle die Technik dabei spielt. In einem „gläsernen Studio“ entwickeln Nachwuchskünstler für alle Besucher sicht- und hörbar ihre Lieder, betreut von Stars, die es schon geschafft haben. Im Mittelpunkt stehen der junge Sänger und Songwriter Jacob Brass und sein Pate Rea Garvey. Am 17. August soll das öffentlich entwickelte Album von Brass stehen und beim Konzertfinale präsentiert werden. Mit dabei sind neben Rea Garvey auch Tim Bendzko („Nur noch kurz die Welt retten“), Jupiter Jones und Ivy Quainoo. Tickets kann man nur bei Aktionen im Ideenpark oder auf dessen Internetseite gewinnen.

    Roboter selber bauen

    An einem Bochumer Gymnasium hat dieses Riesending begonnen: Die Schüler müssten einfach stärker begeistert werden für Mathematik und Informatik, für Naturwissenschaften und Technik (MINT), hat sich Lehrer Klaus Trimborn 2006 gedacht. „Zukunft durch Innovation“ (ZdI) heißt seine Initiative, und sie betreibt heute in ganz NRW 33 Zentren, die nichts anderes tun. Sie begeistern die Schüler mit Experimenten in ihren Fachlaboren, mit Workshops und Praktika bei Hunderten von „Bildungspartnern“. „Die Unternehmen sind dankbar, dass sie sich inhaltlich einbringen können“, sagt Trimborn.

    Der Thyssen-Krupp IdeenPark

    Der Thyssen-Krupp IdeenPark
    Der Thyssen-Krupp IdeenPark © WNM
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    Der Thyssen-Krupp IdeenPark © WNM
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    Der Thyssen-Krupp IdeenPark
    Der Thyssen-Krupp IdeenPark © WNM
    Der Thyssen-Krupp IdeenPark
    Der Thyssen-Krupp IdeenPark © WNM
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    Dieses Konzept passt natürlich toll zum Ideenpark: 40 Workshops für 600 Kinder und Jugendliche will das ZdI hier mit seinen Partnern stemmen – täglich! In der Gruppe bauen sie etwa gähnende Roboterlöwen aus Legosteinen oder entwickeln Lichtsensoren für Carrerabahnen. Anmeldungen sind über die Internetseite möglich.

    Elektronenperspektive

    Die Brennstoffzelle, das unbekannte Wesen. Wäre es nicht faszinierend (und verständnisfördernd), so einen Energiespeicher mal aus der Elektronenperspektive zu erleben? Kein Problem. Neun Meter lang ist das begehbare Kleinkraftwerk, das das Zentrum für Brennstoffzellentechnik (ZBT) an der Uni Duisburg-Essen im Ideenpark aufstellt. Gestiftet wurde das Modell von der Firma 3M, die in Neuss mit 600 Mitarbeitern an Energietechnologien der Zukunft forscht. Geschäftsführer Michael Peters wirbt ganz offen um den Nachwuchs: „Werden Sie Naturwissenschaftler! Kaufleute wie mich gibt es in Deutschland genug.“

    Ein Platz für Hacker

    Natürlich lieben Hacker die Nische, aber im Ideenpark machen sie sich auch mal breit. „Hackerspaces“ heißt der Treffpunkt, an dem die wahren Fachleute vorführen, wie man Microcontroller programmiert, Platinen ätzt und Schaltkreise lötet. Aber natürlich geht’s vor allem um den Austausch von Tipps, Wissen und Ideen. Kurz: Die Hacker vom Verein Labor und vom Chaostreff Dortmund wollen zeigen, wie die Welt funktioniert. Und wie man Zugang zu ihr bekommt.

    Der Ideenpark in der Messe Essen ist vom 11. bis 23. August von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.