Essen. . Komiker Otto Waalkes spricht in der Lichtburg über seine Stimme in „Ice Age“ und darüber, was ihn mit dem Faultier Sid verbindet: “Ich mag seine positive Lebenseinstellung.“ Als der Komiker die Rolle vor Jahren angeboten bekam, hätten sie in den USA über ihn nur eins gewusst: “Otto mal Elefanten“.

Otto Waalkes trinkt Tee mit Honig. Nicht nur, weil Ostfriesen sowas gerne tun. Der Komiker muss seine Stimme schonen, denn die ist gefragt. Als Synchronsprecher des Faultieres Sid in „Ice Age 4“. Und als Interviewpartner. Den Film haben am Startwochenende bereits 1,1 Millionen Besucher gesehen. Und auch beim Otto-Besuch in der Lichtburg warteten gestern Trauben von jugendlichen Fans.

Was macht Eiszeit-Tiere so gefragt?

Otto: Es sind wahrscheinlich die Charaktere. Die Technik wird natürlich auch immer besser. Aber wichtig ist, dass die Figuren sich treu geblieben sind. Dass da eine Identifikationsmöglichkeit besteht. Und der Film ist auch noch pädagogisch wertvoll. Es geht schließlich um den Kontinentaldrift, der bis heute Einfluss auf unser Klima hat.

Was tut Otto fürs Klima?

Otto: Ich laufe gern, fahre Fahrrad und Rollschuh, das ist mein Beitrag zum Umweltschutz. Und ich esse Haferflocken. Und ernähre mich manchmal vegetarisch, manchmal auch nicht. Kommt drauf an, was da ist.

Was verbindet Sie mit Sid?

Otto: Ich mag seine positive Lebenseinstellung. Als man mir vor zehn Jahren die Rolle anbot, da kannten die mich in Amerika ja noch gar nicht. Die wussten nur: Otto malt Elefanten. Und so war’s dann auch geplant: Otto, the Elephant. Da hab ich gesagt: Nein, ich mach lieber das Faultier. Das entspricht meinem Wesen. Dem hauch’ ich Leben ein.

Wie funktioniert Ihre Arbeit als Synchronsprecher?

Otto: Das Schwierige ist ja: Die amerikanischen Darsteller, die lesen aus dem Drehbuch vor, daraufhin wird animiert. Während wir deutschen Sprecher schon das fertige Produkt vor uns haben und dann unsere Stimmen einsetzen müssen. Aber ich kann immer noch viel Otto-Spezifisches einfließen lassen. Holleheridi, das geht alles. Ich hab bei den Amerikanern einen Freibrief.

In „Ice Age“ geht es um den Zusammenhalt der Familie. Bei Ihnen sieht’s gerade nicht so gut aus.

Otto: Ich hab auch unlängst gelesen, dass ich getrennt bin. Ich bin also wieder ein begehrter Junggeselle, fällt mir da gerade auf.

Wie harmonisch war denn Ihre eigene Kindheit in Ostfriesland?

Otto: Das war eine absolut heile Welt. Die Eltern haben sich ewig geliebt. Mein Vater war Maler, meine Mutter Hausfrau. Und wenn die Nachbarn gestritten haben, wurde Musik gemacht, damit wir Kinder nichts hörten. Krisensituationen wurden von mir fern gehalten, deshalb bin ich auch etwas konfliktscheu.

Und stattdessen ein Bühnentier.

Otto: Ich hab’ ja immer schon mit der Gitarre Musik gemacht, aber das passte Zuhause gar nicht. Als ich meiner Mutter vom ersten Geld ein Haus gekauft habe, da hat sie schließlich gesagt: Mach so weiter, mein Junge!