Essen. . Fluchtpunkt Fernsehen: Die amtierende Miss Germany Isabel Gülck hat es zum Dauergast auf der Mattscheibe gebracht. Ein Jahr lang wird sie Deutschland repräsentieren. Potentiellen Nachfolgerinnen rät sie, vor allem natürlich zu bleiben. „Es ist schon ziemlich viel Trubel“, sagt die 21-Jährige über ihr Leben wie im Flieger.
Isabel Gülck ist dort hingekommen, wohin sie immer wollte: ins Fernsehen. Dabei hat ihr ausgerechnet das den bislang größten Streich ihres Lebens gespielt: Im Februar dieses Jahres, die 21-Jährige ist gerade frisch zur Miss Germany gekürt, da rückt ein Kamera-Team an, hält ihr ein angebliches Nackt-Foto unter die Nase, droht mit Aberkennung des Titels und einer Strafzahlung von 50.000 Euro. „Ich war geschockt“, erzählt Isabel Gülck. Das Ergebnis des Drehs kann sie zwei Monate später von der Show-Coach genießen, bei „Verstehen Sie Spaß“ im Ersten. Es ist nicht neu für die 21-Jährige, auf der Mattscheibe präsent zu sein, nur die Bühnen werden größer: vor der Wahl zur Miss Germany hat sie Castings mit TV-Sternchen Daniela Katzenberger gedreht, nach der Kür sitzt sie neben „Unser Star für Baku“-Sieger Roman Lob und Boxer Arthur Abraham am Samstagabend auf der Fernseh-Couch. Als „Miss Germany“ hat sich für Gülck ihr „größter Traum erfüllt“.
Gülck ist viel rumgekommen in den Wochen nach der Wahl: Bühnen-Auftritte, Foto-Shootings, Messe-Besuche und immer wieder Fernsehen. „Es ist schon ziemlich viel Trubel“, sagt die 21-Jährige über ihr Leben wie im Flug und im Flieger: von Mallorca über Köln nach Orlando in Florida. Der Preis für den Titel war eine Reise nach Fuerteventura, wohin es sie im Sommer zieht. Die Zweit- und Drittplatzierte der Wahl werden ebenfalls mitreisen - und das Fernsehen ist dabei, Gülck hat es sich selbst so gewünscht.
„Tu’ alles, was gut tut“
Jungen Frauen, die in ihre Fußstapfen treten wollen, rät die Blondine, sich nicht zu verstellen, natürlich zu bleiben und vieles auszuprobieren: „am besten klein anfangen und die Augen etwa nach Castings offen halten“. Worin für die amtierende Miss Germany Schönheit besteht? „Schönheit“, sagt Gülck, „ist immer auch Schönheit von innen. Charakter macht viel aus, aber auch Natürlichkeit und natürlich auch eine schöne Figur.“ Nebenbei: Schminke und Make-Up können auch nicht schaden. Im Gegenteil, sagt die Miss.
Die 21-Jährige hat ein Lebensmotto: „Tu’ alles, was gut tut“ - es ist ein Lied von Udo Jürgens, das sie einmal mit ihrem Vater im Auto gehört hat. Er habe bei dem Song immer an sie denken müssen, habe ihr der Vater erzählt. Gülck hat sich den Text genauer angeschaut: „Ich finde, dass das ganz gut zu mir passt.“ Es geht, vereinfacht gesagt, darum, auf die innere Stimme zu hören und das Leben zu genießen. Altmeister Jürgens schließt mit diesen Worten: „Alles, was gut tut - mach’ Träume wahr“.
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Ihr Rückhalt heißt Horst, ein 5000-Einwohner-Fleckchen im Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein, abseits vom Lärm der großen Stadt. „Bei mir im Dorf“, sagt Gülck, wenn sie über Horst spricht: „Es ist immer wieder schön, hierhin zurückzukehren.“ Sport- und Fitnesskauffrau ist die 21-Jährige schon, als Versicherungskauffrau ist Gülck im zweiten Lehrjahr, aber die Ausbildung muss derzeit pausieren. Termine, Termine, Termine. Ein Jahr lang wird Gülck Deutschland als „Miss Germany“ im In- und Ausland repräsentieren. Die 21-Jährige ist voller Tatendrang: „Ich will in diesem Jahr alles ausprobieren. Moderationen, Dokumentationen, kleine Schauspielrollen, vielleicht bei ,Gute Zeiten, schlechte Zeiten’“, überlegt sie. Und danach? „Wenn ich das wüsste...“, antwortet sie, „entweder ich bekomme ein gutes Angebot, oder ich mache einfach meine Ausbildung weiter.“ Nur die Laufstege der Welt werden es nicht werden. Dafür ist Gülck mit 1,70 Meter schlicht zu klein. „Es wäre schön, im Fernsehen anzukommen“, sagt die 21-Jährige dann noch, sie meint dauerhaft, „und natürlich ein Haus und Kinder und einen Hund“, fügt sie lachend hinzu. Es muss ja nicht alles in diesem einem Jahr passieren.