Essen. . Ungeachtet politischer Dissonanzen aus Dortmund hält der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) am Ausbau der Rheinischen Bahn in Essen fest. Und der RVR bekommt Unterstützung von Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß: „Dass man das Projekt mal eben zwischen Tür und Angeln beerdigen will, hat uns überrascht.“
Mit großer Verwunderung hat die Stadtspitze auf Äußerungen des Dortmunder Oberbürgermeisters Ullrich Sierau reagiert, der sich entgegen aller bisherigen Absichtserklärungen jetzt gegen den Bau der geplanten „Radautobahn“ durchs Ruhrgebiet ausgesprochen hat. „Dass man das Projekt mal eben zwischen Tür und Angeln beerdigen will, hat uns überrascht“, hieß es auf Anfrage aus dem Büro von Oberbürgermeister Reinhard Paß.
Nach den Worten von Büroleiter Uwe Gummersbach teilt die Stadt die Auffassung des Regionalverbandes Ruhrgebiet (RVR). Dieser hatte sich dafür ausgesprochen, zunächst die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zum Bau der 100 Kilometer langen Trasse von Duisburg bis Hamm abzuwarten.
Alte Bahntrassen sollen Radweg werden
Ungeachtet politischer Dissonanzen aus Dortmund hält der RVR am Ausbau der Rheinischen Bahn in Essen fest. Das Trassenstück wäre Bestandteil besagter Radautobahn. Doch selbst wenn der Rad-Schnellweg nicht realisiert werden sollte, wäre es laut RVR sinnvoll, die Rheinische Bahn auch gen Osten weiter als Radweg auszubauen, wo sie Anschluss an die Erzbahntrasse in Bochum fände. Mit der Wegeführung über den Rhein-Herne-Kanal und die Schurenbachhalde in Altenessen entstünde so ein attraktiver Rundkurs, so Christoph Haep, Projektleiter beim RVR.
Ausbau nach Duisburg bis Ende 2015
Nach ersten Einschätzungen stuft der Regionalverband den Ausbau als machbar ein, auch wenn ein Gleisanschluss zu queren wäre und diverse Brückenbauwerke saniert oder erneuert werden müssten. Die Kosten für das sieben Kilometer lange Teilstück beziffert Haep vorsichtig auf zwölf Millionen Euro.
Eben diese Summe wird der RVR in den Umbau der Rheinischen Bahntrasse gen Westen investiert haben, wenn der Anschluss an den Gruga-Radweg und der Abzweig nach Borbeck fertiggestellt sind. Beides soll Anfang kommenden Jahres der Fall sein. Priorität genießt beim RVR weiter der Ausbau in Richtung Duisburg. Ende 2015 könnten Radfahrer von der Essener Innenstadt aus den Rhein erreichen, so Haep. Schöne Aussichten.