Essen/Sprockhövel. Ein 71-jähriger Essener muss sich vor dem Landgericht Essen wegen versuchten Totschlags und Verkehrsunfallflucht verantworten. Der Essener hatte in Sprockhövel einen Mann angefahren und schwer verletzt und sich dann vom Unfallort entfernt. Er habe einen Blackout gehabt. Am Morgen desselben Tages trat er eine zuvor gebuchte Busreise an.
Die Staatsanwaltschaft Essen hat gegen einen 71 Jahre alten Essener vor dem Schwurgericht des Landgerichts Essen Anklage wegen fahrlässiger Körperverletzung sowie versuchten Totschlags und Verkehrsunfallflucht erhoben. Nach dem Ergebnis der durchgeführten Ermittlungen befuhr der Angeschuldigte am 23. Juli 2011 gegen 4.30 Uhr die Schwelmer Straße in Richtung Schwelm.
Kurz hinter dem Ortseingangsschild Sprockhövel erfasste er infolge unangepasster Fahrweise einen 51-jährigen Mann aus Sprockhövel, der auf der Fahrbahn zu Fuß nach Hause lief, und verletzte ihn dabei schwer. Obwohl der Essener zunächst ausgestiegen und nach dem Verletzten gesehen hatte, verließ er nach kurzer Zeit den Unfallort, ohne sich weiter um den Mann zu kümmern oder Hilfe herbeizurufen. Vielmehr trat er noch am Morgen desselben Tages eine zuvor gebuchte Busreise an.
Wäre nicht kurze Zeit nach dem Unfall eine Zeugin am Unfallort vorbeigekommen, die einen Rettungswagen rief, hätte für den verletzten Sprockhöveler die Gefahr bestanden zu verbluten oder von einem anderen Fahrzeug überrollt zu werden. Der 71-jährige Essener räumt den äußeren Sachverhalt ein. Er habe jedoch die Schwere der Verletzungen nicht bemerkt und einen Blackout gehabt.