Essen.. Henning Baum engagiert sich für das Essener Albert-Schweitzer-Tierheim und hat eine Patenschaft für „Toni“ übernommen. Der Serienstar, der mit “Der Letzte Bulle“ bekannt wurde, lebt erst seit ein paar Jahren wieder mit seiner Frau und den drei gemeinsamen Kindern in Essen.

Für Toni könnte sich Henning Baum begeistern. „Der Hund ist dominant, stark und kräftig. Das gefällt mir“, sagt der 39-Jährige als er durch das Albert-Schweitzer-Tierheim geführt wird. Das Tierheim besucht der gebürtige Essener zum ersten Mal. „Vorher hat es sich nie angeboten, hierher zu kommen“, sagt er. Dann wird er gebeten zum Foto-Termin mit Hund auf der Wiese, doch trotz aller Begeisterung, Baum ist nicht gekommen, um den Hund zu „adoptieren“. Eine Patenschaft aber übernimmt er. „Für mehr habe ich einfach keine Zeit, denn die ist ein knappes Gut bei mir.“

Lange überreden musste die Frau des Oberbürgermeisters, Susanne Glunz-Paß, den Schauspieler zu diesem Engagement nicht, denn Tiere liegen ihm am Herzen. „Die meisten Menschen, die in der Stadt leben, haben keinen wirklichen Bezug mehr zu Tieren“, sagt Baum. Zu sehr trenne man zwischen Nutztieren, die oft unwürdig gehalten würden, und Haustieren, „die ständig verhätschelt werden.“

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Nicht nur für das Tierheim engagiert sich Baum, auch für die Ehrenamt-Agentur steht er Pate. „Ich lebe hier in Essen, ich bin mit der Stadt verbunden“, sagt der Schauspieler, der zur Zeit immer montags als Mick Brisgau in der Serie „Der letzte Bulle“ zu sehen ist. Wegziehen möchte Baum, der erst seit ein paar Jahren wieder mit seiner Frau und den drei gemeinsamen Kindern in Essen lebt, nicht. „Ich bin zwar häufig beruflich in Berlin, das ist fast schon meine zweite Heimat, aber ich finde, man kann hier sehr gut leben.“

Baum denkt gern an seine Zeit im Schauspielhaus Bochum zurück

Doch trotz aller Verbundenheit, Baum arbeitet kaum in Essen. „Die Kulissen für den letzten Bullen stehen in Köln“. So stammen die kurzen Einspieler von der Fahrt über die A40, der Blick auf Synagoge und Rathaus, aus der Konserve, die den Kulissen-Szenen beigemengt werden. Ob es eine Fortsetzung vom letzten Bullen, für den Baum im vergangenen Jahr den Bayrischen Fernsehpreis erhielt, geben wird? „Das ist streng geheim und im Tresor verschlossen.“ So lässt sich nur mutmaßen, ob in diesem Tresor „Drehbücher“ für weitere Folgen liegen – oder auch nicht.

Ob er zurückkehren würde ans Theater? Baum, der seine Ausbildung am Schauspielhaus Bochum absolvierte, verweist erneut auf das knappe Gut Zeit. „Am Theater probt man fünf bis sechs Wochen, dann kommen die Aufführungen. Man muss sich gut mit einem Stück und einem Team verbinden, sonst funktioniert das nicht.“ Dennoch denkt er gern an seine Zeit in Bochum zurück. „Ich weiß noch, wie Armin Rohde auf der Bühne stand. Das war Weltklasse-Theater.“

Doch so begeistert Baum vom Theater spricht – es scheint, als sei er als Serienstar zufrieden. Die Quoten sind auf hohem Niveau stabil. „In der Serie steckt viel Herzblut. Und die guten Quoten sind so etwas wie der Applaus des Publikums im Theater.“ Paten-Hund Toni ist wieder in seinem Zwinger, das Foto, mit dem Hunde-Pate Baum für Toni wirbt, ist längst ausgedruckt und mit einem Autogramm versehen. Ein paar Minuten seiner knappen Zeit opfert er noch im Gespräch. Und man darf ihm glauben, es ist ihm nicht egal, was aus Toni wird.